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Aynur Ögüts Weg war nicht immer einfach. Ein Glücksgriff, wie sie sagt, führte sie zu uns, zur VAG, wo sie seit 15 Jahren als Busfahrerin arbeitet.
Wenn man Aynur Ögüt trifft, ist sie fröhlich und ausgeglichen. Sie erzählt gerne aus ihrem Leben, von ihrer Familie und aus ihrem Alltag als VAG-Busfahrerin. Ihr Lachen und ihre herzliche Art sind ansteckend und sorgen auch bei ihrem Gegenüber für gute Laune.
Doch dass die 57-Jährige zufrieden und glücklich ist, war nicht immer so. Ende der 1990er Jahre entschied sich die gebürtige Türkin, ihre Wahlheimat Hessen zu verlassen – mit zwei ihrer drei Kinder, ohne Mann. Ein Schritt, der ihr bis heute beim Erzählen Tränen in die Augen treibt: „Das war keine leichte Zeit, vor allem weil mein Großer, er war damals 16, nicht mit wollte. In Nürnberg hatten wir zuerst nur eine kleine Wohnung. Ich habe anfangs noch in meinem Job als Reisebusfahrerin gearbeitet, aber es war schnell klar, dass ich das mit den Kindern nicht vereinbaren kann.“
„Möchte keinen Tag missen“
Dann, so erinnert sich Aynur Ögüt, gab es zwei Ereignisse, die sie bis heute als große Glücksgriffe beschreibt: „Schon nach ein paar Monaten in Nürnberg hatten wir die Chance auf eine größere und schönere Wohnung und bekamen sie, trotz vieler Mitbewerber*innen. Kurz darauf bewarb ich mich bei der VAG als Linienbusfahrerin, ich wurde eingestellt, bestand die Probezeit und möchte heute, 15 Jahre später, keinen einzigen Tag missen.“ Dabei war die Umstellung von Reisebusfahrerin auf Linienbusfahrerin gar nicht so einfach. Ögüt wollte nie kurze Strecken fahren, hatte eigentlich keine Lust auf Stop-and-go im Stadtverkehr. Ihr Herz hing an den Fernstrecken. Das war aber bald kein Thema mehr für sie. „Ich wurde von den Kolleg*innen und meinem Gruppenleiter ab dem ersten Tag herzlich aufgenommen und fühlte mich wohl. Alle hatten Verständnis für meine Situation als vollzeitarbeitende und alleinerziehende Mama. Wo es ging, habe ich Unterstützung bekommen, das war unglaublich.“ Bis heute habe sich das nicht geändert. „Wir Fahrer*innen haben ein freundschaftliches, fast familiäres Miteinander. Wenn es Probleme gibt, sind die Gruppenleiter da und helfen so gut sie können.“ Ein gutes Arbeitsklima, sagt sie, sei die halbe Miete, der Rest geht von selbst.
Unterstützung zugesagt
Ögüts Kinder sind mittlerweile groß und stehen auf eigenen Beinen; sogar Oma einer 15-jährigen Enkelin ist sie schon. Ihre mittlere Tochter, die bei der Bahn arbeitet und viel mit dem ICE unterwegs ist, lebt noch bei ihr. Und, seit ein paar Jahren, auch Ögüts Mama. Sie ist über 80, Ögüt hat sie aus der Türkei zu sich geholt, um sie im Alltag zu unterstützen. Damit sie tagsüber möglichst viel Zeit für ihre Mutter hat, fährt sie gerne, wenn es der Dienstplan zulässt, Spätschichten. „Als ich meinem Gruppenleiter erzählt habe, dass ich meine Mama aus Istanbul hole, hat er mir sofort Unterstützung signalisiert. Allein das zu wissen, tut gut.“ Dass das Leben nicht immer so läuft, wie man es sich wünscht, kennt jede*r, Ögüt sagt: „Auch wenn es platt klingt: Am Ende findet alles einen Weg, ein Weg der genau so kommen sollte.“
Arbeiten bei der VAG
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Autor: Yvonne Rehbach
Foto: Yvonne Rehbach
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