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Seit über einem Jahr gibt es die Straßenbahnlinien 10 und 11. Beide Linien kommen gut an. Um das Plus an Fahrten und damit den dichteren Takt zu leisten, haben wir neue Straßenbahnen in Betrieb genommen, unsere Avenio-Bahnen.
Das auch mit Blick auf die geplanten neuen Strecken, wie beispielsweise die Verlängerung der Linie 7 zum Stadtpark, der Linie 4 durch die Minervastraße oder dem Streckenneubau im Stadtteil Lichtenreuth. Doch mehr Angebote und neue Strecken bedeuten auch, dass wir mehr Strom fürs Fahren brauchen.
Wie kommt der Strom in die Straßenbahnen?
Grundsätzlich beziehen Straßenbahnen ihren Strom mittels Stromabnehmer am Fahrzeugdach über die Oberleitung; also einem Art Drahtnetz über der Strecke.
Aber woher bekommt die Oberleitung ihren Strom? Wir können sie nicht einfach mit einem Stecker in eine Steckdose stecken. Wir müssen den Strom aus dem Netz erst einmal so umwandeln, dass er als Fahrstrom für unsere Straßenbahnen passt.
Dafür gibt es im gesamten Straßenbahnnetz sogenannte Unterwerke. Von außen sehen sie aus wie kleine Bungalows ohne Fenster und nur mit Türen, meist gemauert oder aus Beton, manchmal verziert mit Bemalungen oder bunt angestrichen.
Vom Unterwerk in die Bahnen
Im Inneren ist ein kleines Umspannwerk, also eine Schaltanlage mit Trafo, das den Strom von 20.000 Volt Wechselspannung umwandelt, und zwar, in eine für den Straßenbahnbetrieb geeignete Gleichspannung von 750 Volt.
Vom Unterwerk kann dieser umgewandelte Strom dann über sogenannte Stromspeisekabel in die Oberleitung und damit in die Bahnen fließen.
Fünf neue Unterwerke
Mit der Angebotserweiterung (Linien 10 und 11), den neuen Bahnen und mit dem Blick auf die geplanten Neubaustrecken sind fünf weitere, neue Unterwerke nötig. Diese haben wir in den vergangenen drei Jahren nach und nach installiert. Die neuen Unterwerke stehen in:
- Kontumazgarten
- Gibitzenhof
- Immelmannstraße
- Mögeldorf
- Erlenstegen
Kabel verstärken
Um den Strom gleichmäßig ins gesamte Straßenbahnnetz zu verteilen, verlaufen von den Unterwerken zu den Einspeisestellen an der Oberleitung sogenannte Stromspeisekabel. Sie übertragen und verteilen den Strom von den Unterwerken in die Fahrleitung.
Auch diese Kabel müssen wir nun teilweise verstärken, damit sie fit für unseren Angebotsausbau sind. So graben wir an einigen Stellen die Straßen auf, legen beispielsweise ein zweites Verstärkerkabel und können so das Plus an Leistung ins Netz einbringen.
22 Unterwerke und es werden noch mehr
In unserem 42 Kilometer langen Straßenbahnstreckennetz haben wir nun insgesamt 22 Unterwerke. Im Zuge der Neubaustrecken im Stadtteil Lichtenreuth und entlang der Minervastraße werden nach und nach vier weitere Unterwerke im Stadtgebiet entstehen. Die Technik in den Unterwerken hat eine Lebensdauer von bis zu 40 Jahren. Danach steht die Erneuerung an.
Text: Yvonne Rehbach
Foto: VAG (Unterwerk an der Endhaltestelle Am Wegfeld)
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