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Drei weitere Trafos schweben ein: Auch sie versorgen unsere wachsende eBus-Flotte mit elektrischer Energie
Busbetriebshof entwickelt sich stetig weiter
Wer unseren Busbetriebshof in Schweinau länger nicht gesehen hat, ist vielleicht erstaunt, was sich alles geändert hat. Manches ist sichtbar, wie der neue Anstrich für die große Abstellhalle, der diese hellweiß strahlen lässt. Der Nächste sieht die neuen, überdachten Fahrradständer für VAG_Räder und Fahrräder von Mitarbeitenden und wieder Andere überlegen vielleicht beim Blick auf das Grundstück Jaeckelstraße Ecke Nopitschstraße, ob hier der VAG-Gleisbau einen neuen Standort bekommt.
Zu diesem Punkt gleich: Nein, die VAG-Gleisbauer bekommen keinen neuen Standort, ihr Zuhause sind der Straßenbahnbetriebshof an der Heinrich-Alfes-Straße und der U-Bahn-Betriebshof in der Kafkastraße. Aber die Gleisbauer können vorläufig das Gelände an der Nopitschstraße nutzen, um hier Schienen zu lagern oder auszulegen. Denn in der Heinrich-Alfes-Straße wir ebenfalls ausgebaut.
Umbau der Abstellhalle
Jetzt aber zum Bus-Standort Schweinau. Nach dem Bau des eBus-Ports, der 2021 in Betrieb gegangen ist, wird seit vergangenem Jahr die große Abstellhalle für unsere Busse umgebaut. Rund 170 sollen hier einmal unter Dach – auch mit Blick auf den Brandschutz – sicher abgestellt und mit Ökostrom geladen werden.
Der Umbau der Abstellhalle ist sehr weit fortgeschritten. Die Restarbeiten begrenzen sich auf „Kosmetik“ am Bauwerk sowie die Erneuerung der Hauselektrik in der Abstellhalle.
2026: 144 eBusse
Aktuell haben wir 92 eBusse, 2025 können wir dann 123 eBusse zählen und 2026 stolze 144 eBusse, was dann gut Zweidrittel unseres derzeitigen Fahrzeugbestandes ist. Dafür gehen spätestens 2026 unsere letzten Erdgasbusse außer Betrieb, womit auch eine Ära zu Ende geht. Nach rund 30 Jahren ist diese Antriebsart bei uns dann Geschichte. Die Erdgasbusse haben uns in jedem Fall geholfen, bereits ab Mitte der 1990er Jahre einen noch umweltfreundlicheren ÖPNV zu bieten als per se schon.
Wir rüsten uns für weitere eBusse
Aktuell bauen wir weitere Abschnitte in unserer Abstellhalle für weitere 52 eBusse aus, die wir 2025 bis 2026 geliefert bekommen. Jeder Bus braucht einen Ladepunkt an seinem Abstellplatz in der Halle. Wir arbeiten hier aktuell mit der Firma SBRS GmbH aus Dinslaken zusammen, die den Zuschlag bekommen hat. Die Ladegeräte werden übrigens im Raum Dinslaken gebaut. Ein Pluspunkt aus unserer Sicht.
32 Ladegeräte für 52 Ladepunkte
Die Busse können mit der neuen Ladetechnik mit bis zu 180 kW Leistung geladen werden und benötigen somit von 0 auf 100 Prozent Batterieladung ca. vier Stunden. Es werden 32 Ladegeräte für 52 Ladepunkte aufgebaut.
Das erste Mal werden wir auch „Schnellladespuren“ bauen. Dies hat den Vorteil, dass gerade zu Zeiten in denen viele Fahrzeuge schnell verfügbar sein müssen, zwischen Frühspitze und dem Ausrücken um die Mittagszeit eBusse schnell und uneingeschränkt geladen werden können. In allen anderen Projekten wurden stets zwei Busse über ein Ladegerät geladen, dadurch teils mit verminderter Ladeleistung und daraus resultierend längere Ladezeiten. Jetzt haben wir für die 52 Ladepunkte mehr Ladegeräte, können also über 32 Ladepunkte gleichzeitig mit voller Leistung laden.
Mehr Leistung für den Standort
Um die neuen Ladegeräte mit ausreichend Leistung zu versorgen, wurde die 2023 aufgebaute Technikstation für die Ladeinfrastruktur um einen weiteren Trafo und zugehörige Niederspannungsverteilung ergänzt. Anfang Dezember schwebte dieser neben der bestehenden Technikstation ein, um ausreichend Leistung für alle notwendigen Ladegeräte bereitstellen zu können.
Drei Trafos im Erdgeschoss
Bei der neuen Technikstation handelt es sich um eine zweistöckige Betonstation in Fertigbauweise. Diese beherbergt im Erdgeschoss drei Transformatoren mit je 1,6 kVA Maximalleistung haben und dazugehöriger Niederspannungsanlage im Obergeschoss.
Die Station wurde Anfang Dezember in zwei Teilen fast vollständig bestückt geliefert. Das Erdgeschoss allein wiegt ca. 60 Tonnen. Per Kran wurde es vom Tieflader an Ort und Stelle gehoben. Beeindruckend auch weil das Maßarbeit ist. Von der Technikstation führen 80 Kilometer Kabel zu den Technikstationen auf dem neuen Vordach der Abstellhalle. Und von dort geht es zu jedem einzelnen der rund 120 Ladepunkte in der Halle. Dafür braucht es 25 Kilometer Kabel.
2025 werden wir alle noch offenen Arbeiten rund um die Abstellhalle abschließen. Dazu gehören der Abschluss der Landschaftsbauarbeiten, Inbetriebnahme aller neuen Ladepunkte und die Teilerneuerung und Begrünung der Bedachung.
Short vom Einbau des Trafos
Wie der Einbau des Trafos im Schnelldurchlauf aussah, gibt es hier auf unserem Youtube-Kanal zum Nachsehen.
Text: Elisabeth Seitzinger
Foto: Claus Felix
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