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Der Stadtteil Hohe Marter im Südwesten Nürnbergs ist vielen vor allem durch den gleichnamigen U-Bahnhof bekannt. Doch wer genauer hinsieht, entdeckt hier zwischen Wohnhäusern, Gewerbe und Grünflächen ein Stück faszinierende Stadtgeschichte. Markantestes Wahrzeichen ist der Fernmeldeturm Nürnberg, der weit über die Stadt hinaus sichtbar ist. Was gibt es hier zu entdecken und wie kommt man bequem mit Bus und Bahn dort hin?
Steckbrief Hohe Marter
Name: Hohe Marter
Fläche: ca. 1,7 Hektar
Einwohnerzahl: ca. 7.060 (Stand 2024)
Erreichbarkeit: U2 (Röthenbach – Flughafen), Buslinien 35/65 (Röthenbach – Nordostbahnhof)
Besonderheit: Eingeschlossen von Bahntrassen, vierspurigen Straßen und dem Main-Donau-Kanal wirkt Hohe Marter auf den ersten Blick vielleicht unscheinbar – doch der Stadtteil hat mehr zu bieten, als man denkt.
Woher der Name kommt: Hohe Marter als Stadtgrenze
Der Name „Hohe Marter“ geht auf eine historische Steinsäule zurück, die das Leiden und Sterben Christi darstellt. Sie steht heute am südwestlichen Rand der Grünanlage Hohe Marter, nahe der Bushaltestelle der Linie 35 und dem U-Bahnhof Hohe Marter. Früher stand sie etwas weiter südlich und markierte die Stadtgrenze Nürnbergs – bis hierhin durften städtische Wachen Verbrecher verfolgen. Dahinter begann das Hoheitsgebiet des Markgrafen von Ansbach.
Grünanlage mit Garnisonmuseum
Zwischen Rottweiler und Zweibrückener Straße liegt eine kleine Grünanlage, die in den letzten Jahren saniert wurde. Neue Wege, ein moderner Spielplatz und ein schattiger Aufenthaltsbereich mit Pergola machen den Park zu einem beliebten Treffpunkt für Familien und Spaziergänger.
An der östlichen Spitze des Parks befindet sich das Garnisonmuseum Nürnberg, das in einem ehemaligen Luftschutzbunker von 1941 untergebracht ist. Die massiven Stahlbetonwände wurden damals mit roten Ziegeln verkleidet – ein typisches Beispiel für die Architektur jener Zeit. Nach dem Krieg diente das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft, seit 1996 beherbergt es das Museum.
Militärgeschichte der Region erleben
Das Garnisonmuseum Hohe Marter bietet auf über 20 Ausstellungsflächen einen spannenden Überblick über die Militärgeschichte der Region – von der reichsstädtischen Zeit bis zur Gegenwart. Gezeigt werden Uniformen, Ausrüstungen, Organisationsstrukturen und persönliche Nachlässe von Soldaten verschiedener Epochen. Wer sich für Nürnbergs Vergangenheit interessiert, sollte hier unbedingt vorbeischauen.
Jugendstil trifft Heimatstil: Architektur
Auch Architekturfans kommen in Hohe Marter auf ihre Kosten. In der Amberger Straße 25 steht ein prachtvolles Schulhaus aus der Zeit des Spätjugendstils (1910–1912, Architekt Georg Kuch). Mit Mansarddach, Zwerchgiebel und reich dekorierter Fassade gehört es zu den schönsten Schulbauten Nürnbergs.
Nur wenige Schritte entfernt, in der Zweibrückener Straße 5, findet sich ein weiteres denkmalgeschütztes Gebäude: ein Heimatstilbau von Emil Hecht (1905/06), heute Sitz der Bosch Betriebskrankenkasse. Die Fachwerk-Loggia und die typische Schopfwalmdachkonstruktion sind echte Hingucker.
Natur und Ausblick: Schweinauer Buck
Wer Höhenmeter machen möchte, besucht den nahegelegenen Schweinauer Buck. Der 345 Meter hohe Hügel entstand ab Ende der 1960er Jahre aus dem Aushub des Rhein-Main-Donau-Kanals. Heute bietet er Sportflächen, Spazierwege und eine rund 8.000 Quadratmeter große Streuobstwiese, die seltenen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet. Gepflegt wird sie von SÖR, dem BUND Naturschutz und der Ahmadiyya-Gemeinde. Jedes Jahr werden von den Verbänden Hochstämme einer regionalen Baumschule nachgepflanzt.
Wahrzeichen mit Weitblick: Der Nürnberger Fernmeldeturm
Vom Schweinauer Buck aus bietet sich ein besonders schöner Blick auf das wohl bekannteste Bauwerk dieser Gegend: den Fernmeldeturm Nürnberg, auch liebevoll „Nürnberger Ei“ genannt. Mit 292,8 Metern ist er das höchste Bauwerk Bayerns und das dritthöchste seiner Art in Deutschland. Am 8. August 2025 feierte der Turm seinen 45. Geburtstag – leider ohne Publikum. Früher befand sich darin ein beliebtes Drehrestaurant – heute ist der Turm technisch weiterhin aktiv und dient Funkdiensten, Mobilfunk, Fernsehen und Radio.
Mit Bus und Bahn nach Hohe Marter
Dank der U2 und den Buslinien 35 und 65 ist Hohe Marter bestens an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Ob aus der Innenstadt, von Röthenbach oder vom Flughafen kommend – mit unseren Verkehrsmitteln erreicht man den Stadtteil bequem und umweltfreundlich.
Noch mehr Nürnberger Stadtteile entdecken
Hohe Marter ist nur einer von vielen spannenden Stadtteilen Nürnbergs. Alle bisher vorgestellten Stadtteile gibt es hier auf unserem Blog. Und auf unserem YouTube-Kanal zeigt ein Short die wichtigsten Stationen.
Text: Barbara Lohss
Bild: Anna-Lena Kellermann
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