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Wussten Sie, dass an unseren U-Bahnhöfen 192 Fahrtreppen verbaut sind, die Sie an die Oberfläche und teilweise auch nach unten bringen? Nein? Dann gibt es rund um die Fahrtreppen sicher einige weitere Zahlen, die Sie noch nicht kannten. Wir stellen Sie Ihnen vor.
Fahrtreppen von Beginn an eingebaut
Generell ist jeder unserer U-Bahnhöfe mit Fahrtreppen, umgangssprachlich auch Rolltreppen genannt, ausgestattet. Und das von Anfang an. Schon 1972, als der erste Abschnitt der U1 von Langwasser Süd bis Bauernfeindstraße eröffnet wurde, gab es an den U-Bahnhöfen Fahrtreppen. Die letzte neue Fahrtreppe nahmen wir 2020 mit der Eröffnung der aktuellen Endstation der U3 Großreuth bei Schweinau in Betrieb.
16 Meter von der U1 zur DB
Wer am Nürnberger Hauptbahnhof schon einmal vom Gleis der U1 zur Mittelhalle der DB wollte, vermutet richtig, dass der Höhenunterschied, den unsere Fahrtreppen überbrücken, hier am größten ist. Ganze 16 Meter überwinden die Fahrtreppen hier.
Unterwegs mit knapp 2 km/h
16 Meter können auf einer sogenannten Festtreppe, also einer ganz gewöhnlichen Treppe ganz schön anstrengend werden. Auf einer Fahrtreppe ist man nicht nur deutlich bequemer, sondern auch etwas schneller unterwegs. Doch wie schnell eigentlich genau? Hier gibt es tatsächlich einen Unterschied zwischen älteren und neuen Fahrtreppen. Früher betrug die Geschwindigkeit aller Fahrtreppen 0,65 m/s. Vor dem Hintergrund der Barrierefreiheit werden seit einigen Jahren nur noch Fahrtreppen mit einer reduzierten Geschwindigkeit verbaut. Diese beträgt 0,5 m/s. Das sind knapp 2 km/h, also etwa die Hälfte der normalen Gehgeschwindigkeit.
Eine Fahrtreppe hält bis zu 30 Jahre durch
Dass einige Fahrtreppe noch die alte Geschwindigkeit haben, liegt an der langen Lebensdauer der Anlagen. Die Fahrtreppen bleiben 20 bis 30 Jahre im Betrieb. Müssen sie ausgetauscht werden, ist der Aufwand groß.
So schwer wie ein Elefant
Immerhin beträgt das Gewicht einer Fahrtreppe sechs bis acht Tonnen, das ist in etwa so viel wie ein ausgewachsener Elefant. Genauso bemerkenswert ist die Anzahl der Stufen all unserer Fahrtreppen, diese beträgt rund 16.000. Zum Vergleich: Auf den Nürnberger Fernmeldeturm führen lediglich 1.170 Stufen.
Wenn die Fahrtreppe steht? Besser ausweichen
Vielleicht etwas weniger beeindruckend, dafür nicht weniger interessant ist die Stufenhöhe der Fahrtreppen. Von einer Trittplatte zur nächsten sind es 19 Zentimeter. Das ist etwas mehr als die durchschnittliche Stufenhöhe einer gewöhnlichen Festtreppe. Deswegen sollte eine Fahrtreppe im Stillstand nicht begangen werden.
Broken-Escalator-Phänomen
Falls Sie entgegen der Empfehlung doch schon einmal eine stehende Fahrtreppe hinauf oder hinab gestiegen sind, ist Ihnen sicher aufgefallen, dass sich das komisch anfühlt. Eventuell sind Sie sogar kurz ins Straucheln geraten? Keine Sorge, damit sind Sie nicht allein. Dieses Gefühl hat sogar einen Namen, das „Broken-Escalator-Phänomen“.
Hierbei spielt uns unser Gehirn einen Streich. Im Wissensgedächtnis ist abgespeichert, dass sich eine Fahrtreppe bewegt. An das Verhaltensgedächtnis wird also ein entsprechendes Signal gesendet, sodass sich unser Körper ohne aktives Zutun auf eine sich bewegende Fahrtreppe einstellt. Bewegt sich diese wider Erwarten nicht, kommt es zu diesem kurzen Moment der Unsicherheit.
Wartung, Instandhaltung, Störungsbehebung
Schön wäre es natürlich, wenn die Fahrtreppen immer fahren und nie ausfallen würden. Wie bei allen technischen Systemen lassen sich Störungen jedoch auch hier nie völlig vermeiden. Hinzu kommen geplante und notwendige Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten.
Vandalismus stoppt häufig die Fahrtreppen
Leider spielt auch Vandalismus immer wieder eine Rolle. Im Schnitt kommt es monatlich zu 20 Vandalismusschäden an unseren Fahrtreppen. Darüber hinaus verzeichnen wir noch rund 500 Störungen pro Monat, die durch den Missbrauch des Nothalts ausgelöst werden. Der Nothalt darf ausschließlich im Notfall benutzt werden, Missbrauch ist strafbar!
So beheben wir die Störungen
Kommt es zu einer Störung an einer Fahrtreppe, wird die zuständige Fachabteilung automatisch informiert. Die Kolleg*innen versuchen, das Problem schnellstmöglich zu beheben. Oftmals gelingt das. Wenn Fahrtreppen aufgrund komplexer Schäden oder Wartungsarbeiten jedoch für einen längeren Zeitraum ausfallen, informieren wir darüber hier.
In diesen Fällen besser den Aufzug nehmen
Mobilitätseingeschränkte Personen, die beispielsweise mit einem Rollator unterwegs sind, oder Fahrgäste mit Kinderwagen, sollten Fahrtreppen am besten gar nicht erst benutzen und auf einen Aufzug ausweichen, von denen es an jedem U-Bahnhof mindestens einen gibt. Doch warum? Ganz einfach: Auf einer Fahrtreppe braucht man einen sicheren Stand und festen Halt am Handlauf. Mit den Händen an den Rollatorgriffen oder am Kinderwagen ist das aber nicht möglich.
Unser Serviceversprechen
Fällt ein Aufzug aus, informieren wir ebenfalls unter vag.de. Personen, die aber auf einen Aufzug angewiesen sind, können gegebenenfalls unser freiwilliges Serviceversprechen in Anspruch nehmen.
Weitere Zahlen des Monats
Alle Zahlen des Monats auf einen Blick, gibt es hier zum Nachlesen.
Text: Isabell Reuter
Grafik: Bruno Schwarz
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