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Seit über 30 Jahren ist Bettina Rosenberger als Verkehrsmeisterin, Straßenbahn-, Bus- und U-Bahn-Fahrerin im Einsatz. An diesem regnerischer Nachmittag im November ist sie als Betriebsaufsicht entlang der U1 unterwegs. Dennoch ist sie bester Laune.
Ihr erster Auftrag von der Leitstelle: Im Verteilergeschoss am Hauptbahnhof sollen es sich Jugendliche unter einer Infovitrine gemütlich gemacht haben. „Das ist schlecht, dann trauen sich unsere Fahrgäste nicht mehr an die Schaukästen ran“, weiß Bettina Rosenberger. Als sie ankommt, ist allerdings niemand zu sehen. Dafür entdeckt sie eine junge Frau beim Betteln. Das ist in den Fahrzeugen und Anlagen verboten. Höflich, aber bestimmt bittet sie die Frau, es zu unterlassen. „Es gehört zu meinen Aufgaben, das Hausrecht durchzusetzen. Aber wir sind keine Unmenschen. Gerade in der kalten Jahreszeit können sich Menschen ohne Obdach bei uns auch mal aufwärmen, solange sie weder Alkohol trinken, rauchen, etwas verschmutzen, pöbeln oder eben betteln.“
Damit der VAG-Betrieb immer rund läuft
Da piept das Funkgerät und die Leitstelle beordert sie in die Abstellanlage am U-Bahnhof Bärenschanze. Dort hat eine Fahrerin vor dem Ausrücken ein Tür-Problem an ihrem Zug bemerkt. Die beiden Frauen prüfen alle Möglichkeiten und stellen fest, dass die Tür defekt ist. Sie nehmen sie außer Betrieb und die Kollegin kann ihren Dienst beginnen. Eine einzelne defekte Tür ist noch kein Grund, den Zug außer Betrieb zu nehmen.
Der nächste Auftrag für Bettina Rosenberger ist ein defekter Aufzug am Weißen Turm. Die Verkehrsmeisterin hat eine Zusatzqualifikation als Aufzugswärterin, aber diesen Fahrstuhl bekommt sie nicht wieder zum Laufen. „Ich muss ihn leider abschalten und die Türen auf allen Ebenen sichern“, erklärt sie. Es sei Aufgabe der Fachabteilung, ihn schnell wieder zu reparieren. So setzt sich das fort, ein Auftrag folgt dem anderen. Zwischendrin wirft Bettina Rosenberger immer wieder einen prüfenden Blick darauf, ob die Kollegen vom Fahrdienst sicherheitsrelevante Aufgaben auch vorschriftsmäßig erledigen. Eine Abwechslung, die sie liebt: „Solange der Betrieb läuft, bin ich zufrieden.“
Autorin: Susanne Jerosch
Foto: Claus Felix
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