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Gründe für den Fachkräftemangel
Zwar können wir aktuell vakante Stellen besetzen, spüren aber, dass es zunehmend schwieriger wird. Ursache für den Fachkräftemangel ist einerseits der demografische Wandel. Wir kalkulieren damit, dass bis 2030 etwas mehr als die Hälfte der Belegschaft die VAG verlässt. Das sind Stellen, die neu besetzt werden müssen. Dazu kommt, dass wir zudem einen erhöhten Personalbedarf haben, der sich aus der angestrebten Verkehrswende ergibt. Gleichzeitig sind engagierte Menschen auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.
Gemeinsam die Herausforderung meistern
Aber: Wir, die VAG, sind guter Dinge, dass wir die Herausforderungen meistern. Aktuell arbeiten rund 2.000 Menschen für uns, Tendenz jetzt schon steigend. Denn: Wir sind ein attraktiver Arbeitgeber für Menschen, die für sich selbst einen krisensicheren Arbeitsplatz in der Region suchen und gleichzeitig ihre Arbeitskraft sinnstiftend einsetzen möchten.
Wichtiges Gremium: Arbeitnehmervertretung
Jürgen Rötzer ist Betriebsrat und Oliver Lupino Jugend- und Auszubildendenvertreter (JAV) bei der VAG. Auch sie haben die aktuelle Situation im Blick. Wir haben beide gefragt, wie sie die Lage einschätzen, was es bedeutet, Fahrer*in bei der VAG zu sein, welche Perspektiven sich für Auszubildende ergeben und wie sie unterstützen können.
Fragen an Jürgen Rötzer
Wie schätzt du die aktuelle Situation am Arbeitsmarkt ein?
Jürgen: Ich bin seit fast 40 Jahren bei der VAG, habe schon einige Höhen und Tiefen miterlebt. Der aktuelle Fachkräftemangel ist auf jeden Fall eine besondere Herausforderung. Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir sie gemeinsam stemmen können.
Mitarbeitende im Fahrdienst als Quereinsteiger*innen sind eine Lösung.
So viel verdienen Busfahrer*innen
Kannst du uns konkret sagen, wie viel sie verdienen?
Jürgen: Einstiegsgehalt sind derzeit 2.620 Euro brutto, Entgeltstufe 3b. Dazu kommen rund 185 Euro Schichtzulage sowie Sonn- und Feiertagszuschläge. Die hängen aber davon ab, wie viele Sonn- und Feiertage der Fahrer oder die Fahrerin arbeitet. So kann man im Monat auf etwa 2.900 bis 3.000 Euro brutto kommen. Und weil die Tarifverhandlungen im vergangenen Jahr erfolgreich waren, gibt es ab März 2024 sogar auf bis zu 3.300 Euro brutto. Ein weiterer Erfolg der Verhandlungen war, dass die Fahrer*innen künftig in Lohngruppe vier eingestuft sind. Heißt unterm Strich, dass Quereinsteiger bis zu 3.500 Euro brutto verdienen können.
Attraktive Zusatzleistungen
Welche Zusatzleistungen kann die VAG bieten?
Jürgen: Da haben wir ein schönes Paket, das sich wirklich sehen lassen kann. Es gibt die 38,5 Stundenwoche, 30 Urlaubstage und 13 Monatsgehälter. Die Dienstkleidung wird gestellt, zudem gibt es zusätzliche Altersvorsorge, ein Sport- und Gesundheitsprogramm, Kinderbetreuung, Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen, Freifahrt auf allen VAG-Linien, vergünstigte Tickets für Familienangehörige, Zuschuss zum Deutschlandticket, und Freifahrten für VAG_Rad. Außerdem bietet die VAG Fahrradleasing an.
Alle Bedürfnisse im Blick
Was ist die besondere Herausforderung als Betriebsrat?
Jürgen: Die Balance zu finden, gerade wenn es beispielsweise um Dienst- und Urlaubspläne geht. Hier haben sich über die Jahre die Bedürfnisse sowohl seitens des Betriebs, aber auch seitens der Kolleg*innen immer wieder verändert. Und auch ganz aktuell müssen wir da wieder genauer hinschauen. Wir haben eine individuelle Dienstzuteilung, eine Art Wunschdienstplan, an dessen Einführung ich auch persönlich beteiligt war. Aber unter Umständen muss auch dieser noch verfeinert und modernisiert werden. Dafür braucht es viel Fingerspritzengefühl. Wir können als Betriebsrat viel bewirken, aber wir müssen immer den Spagat gehen zwischen den verschiedenen Interessen. Ich bin jetzt in meiner sechsten Amtszeit, eine Amtszeit geht vier Jahre – das ist eine schöne Bestätigung, dass ich eben diesen Spagat scheinbar ganz gut meistere.
Fragen an Oliver Lupino
Was machst du als Jugend- und Auszubildendenvertreter?
Oliver: Wir von der JAV vertreten speziell die Interessen von Jugendlichen und Azubis bei der VAG. Wir achten darauf, dass sie korrekt behandelt werden und helfen, wenn es beispielsweise Probleme mit der Ausbildung gibt oder Fragen aufkommen. Zusammen mit dem Betriebsrat suchen wir nach Lösungen und Antworten. Wir sind ein Gremium mit fünf Auszubildendenvertretern und sind immer ansprechbar.
Pluspunkt: umweltfreundliche VAG
Welches Thema habt ihr zuletzt umgesetzt?
Oliver: Ein Beispiel ist das Duale Studium. Die Idee, ein Duales Studium über die VAG anzubieten, konkretisierte sich im letzten Jahr, weil die VAG auch akademischen Nachwuchs sucht. Damit sind wir als JAV dann zum Betriebsrat und der hat uns grünes Licht für die Umsetzung gegeben. Jetzt gibt es seit vergangenem Jahr ein Duales Studium im Bereich Elektrotechnik / Informatik – das ist ein toller Erfolg und ein wichtiger Baustein, um Fachkräfte an die VAG zu binden.
Wie kommen die Sozialleistungen, die die VAG zusätzlich zum Gehalt bietet, bei den jungen Menschen an?
Oliver: Die Zusatzleistungen kommen bei den jungen Menschen sehr gut an. Auf Berufsmessen haben ich zudem die Erfahrung gemacht, dass uns, also der VAG, der Umweltgedanke sehr gut in die Karten spielt. Denn für ein umweltfreundliches und nachhaltiges Unternehmen zu arbeiten, ist der jungen Generation wichtig. Als JAV bieten wir außerdem Aktionstage an, damit die Azubis auch mal aus dem Alltag rauskommen, sich untereinander besser kennen lernen und ihre Gemeinschaft stärken. Dieses Miteinander ist unseren jungen Kolleg*innen sehr wichtig.
Stefan Meixner: Busfunk mit Jürgen und Oliver
Wer noch mehr von und über Jürgen Rötzer und Oliver Lupino erfahren möchte, sollte unbedingt in unseren Podcast Busfunk mit Stefan Meixner reinhören. Wer sich für einen Quereinstieg oder eine Ausbildung bei der VAG interessiert, wird hier fündig.
Autorin: Yvonne Rehbach
Foto: Axel Sarnoch
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