Der VAG-Blog aus Nürnberg

Danke an Feuerwehr und Rettungsdienst: Gemeinsam üben für mehr Sicherheit und schnelle Hilfe

|

Geschätzte Lesezeit ca. 3 Minuten

Inhalt dieses Artikels

Das Jahresende ist eine gute Gelegenheit all jenen Danke zu sagen, die sich ganzjährig für den ÖPNV und vor allem für unsere Fahrgäste engagieren und mit uns für einen sicheren Betrieb sorgen.

Unser Dank gilt in diesem Zusammenhang auch der Berufsfeuerwehr, der Polizei und den Rettungsdiensten. Sie alle können wir im Alltag um Unterstützung bitten und zur Hilfe holen. Über unsere Zentrale Serviceleitstelle sind diese schnell informiert. So brauchen wir die Rettungsdienste immer wieder einmal, wenn Fahrgäste überraschend gesundheitliche Probleme haben. Die Feuerwehr rückt an, wenn beispielsweise ein Rauchmelder in einer unserer Anlagen Alarm gibt. Glücklicherweise sind es fast immer Fehlalarme. Und die Polizei unterstützt uns, wenn uns Unfälle – mit oder ohne Beteiligung – ausbremsen.

Gemeinsame Übungen

Um möglichst gut auf außergewöhnliche Situationen vorbereitet zu sein, üben wir in regelmäßigen Abständen die Zusammenarbeit. Das ist aus verschiedenen Gründen wichtig, wie Christian Horst von den VAG-Servicediensten erläutert. Er ist dort für die Ausbildung und Weiterentwicklung der Verkehrsmeister*innen und den Aufsichtsdienst zuständig.

Im Herbst hat er gemeinsam mit seinen Kollegen Michael Sharp, Gruppenleiter im Bereich Steuerung Betrieb, und Holm Jerosch, Brandschutzbeauftragter der VAG, mit der Berufsfeuerwehr und den Rettungsdiensten drei Übungen organisiert, die am U3-Bahnhof Großreuth stattgefunden haben. Bei jeder halbtägigen Übung wurden neue Elemente eingebaut. Beteiligt waren jeweils ca. 30 bis 50 Statisten, Rettungskräfte und Beschäftigte der VAG. Für die Fahrgäste wurde während der Übungen Ersatzverkehr mit Bussen organisiert.

Das Szenario: Evakuierung eines Zuges

Das Szenario, das in Nürnberg so glücklicherweise noch nicht stattgefunden hat: Es galt einen mit Fahrgästen besetzten U-Bahn-Zug so schnell als möglich zu evakuieren und dies auch mit Blick auf mögliche Gefahren. „Beispielsweise ist im Tunnel der Ausstieg aus einem U-Bahn-Zug wegen des Höhenunterschiedes für viele eine Herausforderung“, so Michael Sharp, „Wegen der Verletzungsgefahr sollte man keinesfalls aus dem Zug nach unten springen. Menschen im Rollstuhl oder auch verletzte Personen – wie in der dritten Übung – stellen eine zusätzliche Herausforderung dar. Sie müssen über Leitern oder Rettungstragen aus dem Zug gebracht werden.“

Egal, ob es durch den Tunnel zum Bahnsteig oder zum nächstgelegenen Notausstieg geht: Häufig sind, selbst wenn keine Person verletzt worden ist, Fahrgäste zu beruhigen, die aus den unterschiedlichsten Gründen aus der Fassung geraten. Dank des großen Personaleinsatzes des BRK-Verbandes Erlangen-Höchstadt konnte auch diese Situation realitätsnah geübt werden. Michael Sharp: „Die zahlreichen Statisten des Roten Kreuzes haben uns in ein sehr realistisches Szenario versetzt. Das war perfekt, weil man nur dann einen Eindruck davon bekommt, wie fordernd kritische Situationen sein können.“

Für Christian Horst endeten die Übungen mit der wichtigsten Erkenntnis: „Alle Fahrgäste konnten versorgt und gerettet werden. Hilfreich und unerlässlich sind bei einem ungeplanten Stopp im Tunnel umgehend und regelmäßig wiederholend Informationen, warum der Zug halten musste und was getan wird, um die Fahrgäste aus dem Tunnel zu holen. Für viele sind diese Informationen beruhigend, selbst wenn die Evakuierung Zeit braucht. Keinesfalls sollten Fahrgäste selbständig aussteigen.“

Übungsleiter sind sehr zufrieden

„Die Übungen waren unglaublich realitätsnah“, so Horst. „Besonders beeindruckt war ich von der Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte. Das Übungsszenario wurde so das erste Mal durchgeführt, daher war es umso erstaunlicher wie routiniert die Evakuierung abgelaufen ist. Hier sieht man, dass auch theoretische Inhalte in der Aus- und Weiterbildung Sinn machen. Wichtig für uns bei der VAG sind die Erkenntnisse, die im Ernstfall dazu beitragen, unsere Fahrgäste zu beruhigen und dann sicher und geordnet aus dem Zug und Tunnel zu bringen.“

Michael Sharp und Holm Jerosch schließen sich dem Dank an. Jerosch: „Es gibt uns Sicherheit, wenn wir uns zu 100 Prozent auf die Partner verlassen können. Danke an die Berufsfeuerwehr und die Rettungsdienste.“ Michael Sharp würde gerne häufiger üben: „Aus jeder Übung können wir so viel Positives mitnehmen. Durch realistische Szenarien bekommen die Akteure Sicherheit. Es ist gut, wenn sie die Örtlichkeiten kennen.“

Und auch die Nürnberger Berufsfeuerwehr zieht ein positives Fazit. Lukas Busch von der Ausbildungsabteilung, der die Übung mit geplant hat: „Ein herzliches Dankeschön geht an die VAG für die Übungsmöglichkeit. Wir sind sicher, dass alle Beteiligten von den gewonnen Erfahrungen profitieren werden. Die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der VAG im täglichen Dienstbetrieb schätzen wir sehr, da wir so im Einsatzfall effizient Hand in Hand arbeiten und den Betroffenen helfen können.“

Text: Elisabeth Seitzinger 
Foto: VAG – Christian Horst

Kommentare

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es gilt die Datenschutzerklärung der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg

Mit Bus und Bahn zum Weihnachtsmarkt

Mit Bus und Bahn zum Weihnachtsmarkt

Die Adventszeit in Nürnberg und der Region steckt voller Lieblingsorte, Düfte und Lichter. Natürlich zieht der weltberühmte Nürnberger Christkindlesmarkt jedes Jahr hunderttausende Besucherinnen und Besucher an – und das völlig zu Recht. Doch wer glaubt, dass es damit...

Nürnberger Glühweinfahrten: der Blick hinter die Kulissen

Nürnberger Glühweinfahrten: der Blick hinter die Kulissen

Ein Duft von Glühwein steigt in die Nase, handgefertigte Elisenlebkuchen lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen und das Ambiente strahlt so viel Nürnberger Weihnachtsnostalgie aus, dass man es sich nur noch gemütlich machen möchte. Wo das möglich ist? Immer in der...

Mit 37 Jahren noch eine Ausbildung

Mit 37 Jahren noch eine Ausbildung

"Für etwas Neues ist es nie zu spät," das ist das Motto von Jana Klasin. Deshalb hat sie sich mit 37 Jahren dazu entschlossen, eine Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb zu beginnen. Inzwischen ist sie im zweiten Ausbildungsjahr und sehr zufrieden mit ihrer...

Neu auf unserem Blog: Jetzt mitreden und mitdiskutieren!

Neu auf unserem Blog: Jetzt mitreden und mitdiskutieren!

Ab sofort könnt ihr auf unserem VAG-Blog nicht nur lesen, sondern auch mitreden! Unsere neue Kommentarfunktion ist online – und wir freuen uns auf Meinungen, Anregungen und Gedanken zu unseren Beiträgen. Fragen, Anregungen oder Feedback - meldet euch Egal, ob ihr...