Der VAG-Blog aus Nürnberg

Zahl des Monats: 220 Weichen mit Heizung

|

Geschätzte Lesezeit ca. 3 Minuten

Inhalt dieses Artikels

Rodeln, Eislaufen oder Skifahren – all das unternimmt ein jeder gern in der Winterzeit. Allerdings bringt der Winter auch Schnee und Kälte mit sich. Wir, die VAG, müssen darauf in der kalten Jahreszeit immer vorbereitet sein. Und so gelingt uns das: 

Eisfreie Weichen, Schienen und Oberleitungen

So kann es bei eisigen Temperaturen im Winter vorkommen, dass die Weichen unserer U-Bahn- und Straßenbahn-Linien vereisen. Damit das nicht passiert, sind wir gut ausgestattet. So haben wir insgesamt über 220 Weichen mit Heizung. 109 davon im Straßenbahnnetz, plus 32 im Straßenbahnbetriebshof. Bei der U-Bahn sind es 33 beheizte Weichen im Netz und 46 im U-Bahn-Betriebshof. Die beheizten Weichen verhindern, dass sich Eis bildet und die beweglichen Teile der Weichen nicht festfrieren.

Auch unsere Schienen und Oberleitungen müssen frei von Eis sein, damit die Bahnen nicht ins Rutschen kommen und über die Oberleitung weiterhin ihren Strom zum Fahren beziehen können. So sind im Winter bei Minustemperaturen auch nach Betriebsschluss immer mindestens zwei Straßenbahnen im Netz unterwegs. Sie fahren die Nacht durch und verhindern so, dass die Feuchtigkeit auf Gleisen und auf der Oberleitung gefriert.

Schnee ade

Doch nicht nur gegen Eis, auch gegen Schnee sind wir bestens gewappnet. Insgesamt haben wir, die VAG, drei Räumfahrzeuge, und zwar: Ein Zweiwege-Unimog sowie ein LKW, sie räumen regelmäßig den Schnee von unseren Strecken. Außerdem fährt bei Bedarf eine für den Winterdienst umgebaute Kehrmaschine durch unser Netz.

Schneeräumen an den Haltestellen

Wenn es schneit, müssen aber vor allem auch unsere Haltestellen geräumt sein, damit unsere Fahrgäste sicher warten, ein- und aussteigen können. Bei insgesamt 1.300 ist es aber kaum möglich, dass wir den Winterdienst alleine stemmen. Deswegen nehmen wir dafür die Hilfe eines Dienstleisters in Anspruch. Nur so können wir garantieren, dass unsere Haltestellen schneefrei sind.

Unterstützung bekommen wir an einigen Haltestellen auch von den Anwohner*innen, die rund um manche Haltestellen zuständig fürs Schneeräumen sind. Denn befindet sich eine Haltestelle auf dem Gehweg, so ist es von 7.00 bis 20.00 Uhr die Aufgabe der Anwohner*innen diesen zu räumen und somit auch den Zugang zur Haltestelle zu ermöglichen. Zwischen 20.00 und 1.00 Uhr des Folgetages sowie von 5.00 bis 7.00 Uhr haben wir wieder die Räumpflicht.

100 Tonnen Streugut

Übrigens bringen wir zusätzlich durchschnittlich 100 Tonnen Streugut pro Saison aus. Dabei streuen wir bzw. unser Dienstleister gemäß §20 Abs. 3 der Nürnberger Straßenreinigungs-Verordnung (StrRVO) nicht mit Salz oder Sole, sondern verwenden Streumittel wie beispielsweise Blähton oder Liapor, die eine sogenannte nachhaltige abstumpfende Wirkung haben. Das vertragen Straßen, Autos und auch unsere Schuhe besser.

Unsere Fahrzeuge im Winter

Unsere Fahrzeuge bereiten wir auch auf den Winter vor. Dabei ist es uns wichtig, dass wir wie in allen anderen Jahreszeiten auch einen reibungslosen Ablauf und einen hohen Fahrgastkomfort gewährleisten; und dabei trotz niedriger Temperaturen gewohnt energieeffizient und nachhaltig bleiben:

  • Unsere Straßenbahnen werden ausschließlich in der Abstellhalle geparkt. Hier herrscht durch die Abwärme der Bahnen immer eine Temperatur von etwa acht Grad. So brauchen wir die Bahnen weder von Schnee und Eis befreien, noch müssen wir sie vorheizen.
  • Die Temperatur in den Fahrzeugen liegt im Winter bei 16 Grad. Das ist ein guter Wert, bei dem die Fahrgäste in ihren dicken Winterklamotten nicht ins Schwitzen kommen. Und gleichzeitig tragen 16 Grad auch weiterhin zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie bei.
  • Wird eine U-Bahn des Typs G1, die auf der Linie U1 im Einsatz sind, an einer oberirdischen Abstellanlage geparkt, so wird der Zug automatisch frostfrei gehalten. Außerdem kennt jedes Fahrzeug den individuellen Fahrplan und schaltet daher in Abhängigkeit von der Außentemperatur die Heizung selbstständig ein.
  • Bei der Straßenbahn werden ungefähr 40 Prozent des gesamten Energieverbrauches für das Heizen verwendet, bei der U-Bahn sind es rund 30 Prozent. Außerdem versuchen wir das Auskühlen der Fahrzeuge im Winter zu verhindern, indem wir an den Haltestellen nicht automatisch alle Türen öffnen. Stattdessen öffnen sich die Türen nur bei Bedarf, wenn Fahrgäste ein- oder aussteigen wollen. Es ist wie mit dem Kühlschrank zu Hause: bleibt die Tür geschlossen, wird weniger Energie verbraucht.

Weitere Zahlen des Monats

Alle Zahlen des Monats auf einen Blick, gibt es hier zum Nachlesen.

Text: Dilara-Melissa Zwanzig
Grafik: Bruno Schwarz

0 Kommentare

Suche

Inhalt dieses Artikels

Wir über uns

Wir über uns: Eine U-Bahn stehend am Rathenauplatz, Fahrgäste am Bahnsteig.Unsere Busse und Bahnen umrunden täglich fast zwei Mal die Welt und bringen rund 600.000 Fahrgäste jeden Tag sicher, zuverlässig, schnell und bequem an ihre Ziele. Um reibungslose Abläufe kümmern sich rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, etwa 2.300 Mitarbeiter*innen.

 

Folgen Sie uns

Tags

Deutschlandticket Job: ein Erfolgsmodell

Deutschlandticket Job: ein Erfolgsmodell

Das Deutschlandticket ist ein voller Erfolg: Mit insgesamt 281.000 Abos, darunter 259.000 Deutschlandtickets, verzeichnen wir eine so hohe Nachfrage nach Abos oder Jahreskarten wie nie zuvor. Besonders beeindruckend ist das Wachstum des Deutschlandtickets Job, das mit...

Termin im KundenCenter online buchen

Termin im KundenCenter online buchen

Schlange stehen war gestern. In unserem KundenCenter am Hauptbahnhof lässt sich das vermeiden. Wir erklären, wie! Termin online buchen Vieles kann man heutzutage online erledigen: ob Bankgeschäfte, Einkäufe oder Abos - viele Menschen nutzen die bequeme Art, vom...

Das Schulmuseum ist mehr als nur ein Museum

Das Schulmuseum ist mehr als nur ein Museum

Mathias Rösch ist Leiter des Schul- und Bildungsmuseums Nürnberg der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er war zu Gast in unserem Podcast Busfunk mit Stefan Meixner. Hier auf unserem Blog könnt ihr einen Teil des Interviews auch nachlesen: Herr Rösch,...