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Stadtteilserie: Gostenhof

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Geschätzte Lesezeit ca. 3 Minuten

Inhalt dieses Artikels

Gostenhof hat sich vom einstigen „Glasscherbenviertel“ zu einem der angesagtesten Stadtteile Nürnbergs entwickelt. Heute spricht man liebevoll von „Goho“, angelehnt an den New Yorker Stadtteil Soho. Doch was macht Gostenhof so besonders – und wie gelangt man bequem mit Bus und Bahn dorthin?

Steckbrief Gostenhof

Name: Gostenhof
Fläche: ca. 52 Hektar
Einwohnerzahl: ca. 9.420 (Stand 2023)
ÖPNV-Anbindung: U1, U2, U3 · Straßenbahnlinien 4, 6, 10 · Bus 34, 36, 84
Besonderheit: 1835 Startpunkt der ersten deutschen Eisenbahnfahrt – bis heute prägt der Plärrer als Verkehrsknotenpunkt das Viertel.

Vom Dorf zum multikulturellen Hotspot

Gostenhof zählt seit jeher zu den vielfältigsten Stadtteilen Nürnbergs. Dank seiner Lage vor den alten Stadtmauern war es lange ein Ort für jene, die sich außerhalb Nürnbergs niederließen – darunter auch Handwerker, die hier ohne Zunftzwang arbeiten konnten. Vor 200 Jahren, 1825, wurde Gostenhof nach Nürnberg eingemeindet. Schon im 19. Jahrhundert war der Stadtteil für seine hohe Dichte an Gaststätten und Kneipen bekannt. Ab den 1960er-Jahren kamen viele sogenannte „Gastarbeiter“ hinzu – ein Erbe, das bis heute das multikulturelle Flair von Goho prägt.

„Goho Hoho“ – Weihnachten abseits des Trubels

Nur wenige wissen: Der erste Weihnachtsmarkt nach dem Zweiten Weltkrieg fand 1945 in Gostenhof statt – direkt vor der Ruine der Dreieinigkeitskirche. Seit 2017 hat der Stadtteil wieder einen eigenen Weihnachtsmarkt. Anfangs noch im Biergarten der Schankwirtschaft Schanzenbräu, ist er seit 2018 an seinem heutigen Standort beheimatet. Hier geht es etwas entspannter zu als auf dem Christkindlesmarkt.

Kulturelle Highlights

Kultur wird in Gostenhof großgeschrieben – nicht nur zur Weihnachtszeit.

  • Gostner Hoftheater: 1979 in einer ehemaligen Spielzeugfabrik gegründet, zählt es heute zu den wichtigsten Kulturspielstätten Nürnbergs
  • Musikzentrale Nürnberg: Seit über 40 Jahren kreativer Motor der lokalen Musikszene – mit Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus
  • Bierchen & Bühnchen sowie die Gostenhofer Ateliertage zeigen, wie lebendig und vielfältig Kunst im Viertel ist.

Architektur & Geschichte hautnah

Ein zukünftiger Anziehungspunkt wird das Volksbad sein, dessen Wiedereröffnung nach umfangreicher Sanierung für Herbst 2026 geplant ist. Das Jugendstil-Juwel soll zu einem modernen Gesundheits-, Bade- und Begegnungszentrum werden.
Direkt daneben befindet sich das Nicolaus-Copernicus-Planetarium – das einzige Großplanetarium Bayerns. Es entstand 1961 als Anbau an das Plärrer-Hochhaus, beide entworfen vom Architekten Wilhelm Schlegtendal. Mit seinen 56 Metern war das heute denkmalgeschützte Hochhaus einst das erste seiner Art in Bayern.

Hier begann deutsche Eisenbahngeschichte

Am Plärrer startete 1835 die erste deutsche Zugverbindung – die Ludwigseisenbahn nach Fürth. Daran erinnert noch das Ludwigs-Eisenbahn-Denkmal, das in der Fürther Straße auf Höhe des östlichen Zugangs zum U-Bahnhof Bärenschanze steht. Heute befährt die U-Bahn die historische Strecke, die täglich von tausenden Fahrgästen genutzt wird.

Gegen das Vergessen – das Memorium Nürnberger Prozesse

Auf dem Weg nach Fürth erhebt sich ein weiteres historisches Bauwerk: der Justizpalast. Hier fanden nach dem Zweiten Weltkrieg die Nürnberger Prozesse statt. Das Museum Memorium Nürnberger Prozesse erinnert noch heute an diese Zeit.

Mit Bus und Bahn nach Gostenhof

Gostenhof ist hervorragend an den öffentlichen Verkehr angebunden. Am Plärrer treffen die Linien U1, U2 und U3 zusammen, dazu ergänzen die Straßenbahnen 4, 6, 10 sowie die Buslinien 34, 36 und 84 das Angebot. Ob aus der Innenstadt oder dem Umland – der Weg nach Goho ist schnell, bequem und umweltfreundlich.

Welchen Stadtteil sollen wir als nächstes vorstellen?

Gostenhof ist nur ein Kapitel unserer Stadtteilserie. Viele weitere spannende Viertel sind hier auf unserem Blog zu finden – und als kurzen Überblick auch in unseren YouTube-Shorts. Welchen Stadtteil sollen wir im neuen Jahr vorstellen? Schreibt gern in das Kommentarfeld!

Text: Barbara Lohss 
Foto: Anna-Lena Kellermann

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