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Stadtteilserie: Wöhrd

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In unserer Stadtteilserie stellen wir als nächstes Wöhrd vor. Der Stadtteil grenzt an das bekannte gleichnamige Ausflugsziel Wöhrder See. Aber was hat dieser Stadtteil zu bieten, was lohnt sich besonders und wie kommt man entspannt mit unseren Bussen und Bahnen hin?

Steckbrief Wöhrd

Name: Wöhrd
Fläche: ca. 0,79 km²
Einwohnerzahl: ca. 10.200 (Stand 2023)
Besonderheit: Komplett zerstört nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Wöhrd nach dem vorher bestehenden Grundriss wieder aufgebaut. Der Stadtteil liegt östlich des Nürnberger Stadtzentrums und nördlich der Pegnitz, die aus dem Wöhrder See hinaus und an der Wöhrder Wiese vorbeifließt.

Besondere Merkmale

1273 erstmalig urkundlich erwähnt, war Wöhrd durch seine Mühlen und Färber bekannt. Damals befestigt durch Wall und Graben, gehörte das burggräfliche Dorf zum Amt der Veste. Im Jahr 1388 wurde der Ort im Zuge des Städtekrieges von den Nürnbergern aus strategischen Gründen niedergebrannt. Einige Zeit später, im Jahr 1388, erwarb die Reichsstadt Nürnberg den Ort und richtete dort das Richteramt Wöhrd ein.

Später erlitt die Vorstadt erneute Schäden durch weitere Brände und durch den Zweiten Weltkrieg. Jedoch erholte sich das Örtchen und wurde erneut als Handwerkerort für Färber aufgebaut. Seine Grundzüge sind noch erkennbar, denn das historische Netz der Straßen, Gassen und Plätze wurde als Grundlage des Wiederaufbaus benutzt.

Heute hat das damalige Arbeiterwohngebiet durch die günstige Lage an dem Naherholungsgebiet des Wöhrder Sees eine deutliche Wertsteigerung erfahren.

Wöhrder See

Benannt nach dem angrenzenden Stadtteil, ist der Wöhrder See ein Stausee mit einer Fläche von 0,52 km². Im Jahr 1959 beschloss der Stadtrat, den See anzulegen, um sowohl ein vielnutzbares Erholungsgebiet zu schaffen, als auch um die Bombentrichter-Landschaft, die der Zweite Weltkrieg in dem Gebiet hinterlassen hatte, zu beseitigen. Heute ist das Gebiet um den See als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen, das stetig um neue Bausteine erweitert wird.

  • Der untere Teil des Sees ist für die Nutzung von Tretbooten freigegeben.
  • Der obere Teil ist ein Naturreservat für Tiere.
  • Am Nordwestufer finden jedes Jahr die Wöhrder Kärwa und das Wöhrder Seefest statt.
  • Am Nordufer laden ein Sandstrand und ein großer Steg zum Verweilen ein.
  • Seit 2018 gibt es die Norikusbucht am Südufer, die ein weitere Baustein auf dem Weg zum geplanten Naherholungsgebiet „Wasserwelt Wöhrder See“ ist. An der Norikusbucht ist ein Teil des Sees abgegrenzt und so aufbereitet, dass die Bucht in den Sommermonaten zum Baden einlädt. Wie die Bucht entstanden ist, gibt es hier zum Nachlesen. https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/wasserwelt_woehrdersee.html

Übrigens: Nürnberg hat viel Waser zu bieten, sei es zum Erholen, Baden oder einfach nur zum Verweilen. Eine Übersicht gibt es hier. 

Wöhrder Wiese

Angrenzend an den Wöhrder See liegt die Wöhrder Wiese, eine Grünfläche, die sich entlang der Pegnitz erstreckt. Die Fläche wird für Freizeit- und auch Kulturveranstaltungen stetig genutzt. Im Sommer sind hier sowohl das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne als auch verschiedene Biergärten zu finden. An den beiden Seiten der Wiese befinden sich Gebäudekomplexe, die zu verschiedenen Fakultäten der Technischen Hochschule Nürnberg gehören, daher nutzen auch viele Studierenden die Grünfläche als Ort der Entspannung.

Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne

Das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne befindet sich auf der Wöhrder Wiese an der Pegnitz und bietet für Kinder und Familien ein gutes Ausflugsziel für den Sommer, bei dem durch spielerische Experimente verschiedenste Phänomene der Physik und Gesetze der Natur nahegebracht werden. Das Erfahrungsfeld beruht auf der Idee, dass die Sinne aktiv sein müssen, um den vollen Umfang der Außenwelt wahrzunehmen. Zudem finden hier für Kinder Führungen, Fachvorträge, Theateraufführungen und Künstlervorführungen in den Sommermonaten statt.

St. Bartholomäus

Die evangelisch-lutherische Kirche St. Bartholomäus ist in ihren Ursprüngen auf eine Kirche aus dem 14./15. Jahrhundert zurückzuführen, welche im 16. Jahrhundert im Zuge des Zweiten Markgrafenkrieges niedergebrannt wurde. Ein Neubau wurde dann im Jahre 1557 in Auftrag gegeben und im Jahr 1564 eingeweiht, welcher allerdings im Zweiten Weltkrieg ausbrannte. In Anlehnung an diesen Bau wurde 1955/56 die Kirche, wie sie heute aussieht, abermals aufgebaut, allerdings mit verändertem Innenraum.

Apollotempel im Cramer-Klett-Park

Im 19. Jahrhundert legte die Familie Cramer-Klett einen großen Garten um Ihre Villa herum an. Im Jahr 1929 wurde der Garten von der Stadt Nürnberg gekauft, die dort eine Stadthalle plante. Als Teil dieses Gartens wurde der sogenannte Apollotempel, ein Rundbau mit Vorbau und einer Kuppel, errichtet. Im Jahr 1934 wurde zu diesem noch eine Frauenfigur, die Philipp Kittler erschuf, auf der Kuppel hinzugefügt. Da im Zweiten Weltkrieg die Villa wieder als Wohnsitz genutzt wurde, sind alle Gebäude, außer dem Apollotempel, abgerissen worden. Im Jahr 1960 wurde der Garten dann wieder als öffentliche Grünanlage umgestaltet und der Rundbau wurde 1963 zu einem Marionettentheater, in welchem bis heute Stücke aufgeführt werden.

Noch mehr Infos zum Cramer-Klett-Park gibt es hier und eine Übersicht verschiedener Parks und Grünanlagen haben wir auf unserem Blog. 

Entspannte Anreise mit Bus und Bahn

Der Stadtteil Wöhrd ist gut mit den U-Bahnen, aber auch mit dem Bus zu erreichen. Mit den U-Bahn-Linien U2 und U3 werden die Stationen Wöhrder Wiese und auch Rathenauplatz angefahren, von wo aus man in nur wenigen Minuten an der Wöhrder Wiese beziehungsweise im Cramer-Klett-Park ist. Die Buslinie 36 fährt den Halt Technische Hochschule an, die zwischen der Wöhrder Wiese und dem Wöhrder See.

Noch mehr Stadtteile

Alle Stadtteile auf einen Blick, gibt es hier zum Nachlesen.

Text: Laura Matz 
Foto: Anna-Lena Kellermann 

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Wir über uns

Wir über uns: Eine U-Bahn stehend am Rathenauplatz, Fahrgäste am Bahnsteig.Unsere Busse und Bahnen umrunden täglich fast zwei Mal die Welt und bringen rund 600.000 Fahrgäste jeden Tag sicher, zuverlässig, schnell und bequem an ihre Ziele. Um reibungslose Abläufe kümmern sich rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, etwa 2.300 Mitarbeiter*innen.

 

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