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Die Belegschaft der VAG besteht zu 88 Prozent aus Männern. Und auch wenn wir den Frauenanteil gerne erhöhen würden, wissen wir doch, was wir an unseren Männern haben. Anlässlich des Weltmännertags am 3. November und des Internationalen Männertags am 19. November wollen wir acht von ihnen stellvertretend etwas näher vorstellen.
Bus ist Männersache
Während in unseren Straßen- und U-Bahn-Werkstätten sowie beim Fahrweg immer öfter auch Frauen als Anlagenmechanikerinnen, Elektronikerinnen, Projektingenieurinnen oder IT-Spezialistinnen anheuern, ist der Bus eine reine Männerdomäne. In unserer Buswerkstatt arbeitet bisher keine einzige Frau und auch im Fahrdienst sind die Busfahrerinnen deutlich in der Minderheit – auch verglichen mit ihren Kolleginnen von der Schiene. Woran das liegt, wissen wir nicht genau, denn auch im Busbereich sind bei uns Frauen herzlich willkommen. An sympathischen Kollegen mangelt es jedenfalls nicht.
Frauenfragen und Männerantworten
Und auch unsere männlichen Kollegen haben vermeintlich typische Frauenthemen, wie beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, durchaus auf dem Schirm. Das konnten drei Kolleginnen feststellen, die in den vergangenen Wochen acht Kollegen aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen der VAG getroffen und ihnen ganz persönliche Fragen gestellt haben. Wir freuen uns, hier sowohl unsere Kollegen als auch das Ergebnis der Befragung präsentieren zu können:
Paul ist der Youngster in unserer Männerriege. Er ist 18 Jahre alt und im zweiten Ausbildungsjahr zur Fachkraft im Fahrbetrieb. Mit dem VAG-Virus infiziert wurde er von seinem Großvater, der ebenfalls bei der VAG im Fahrdienst und auch Stellwerker war. Aktuell macht Paul die Fahrberechtigung für die Straßenbahn. In seiner Ausbildung haben ihm bisher besonders gut die Stationen gefallen, wo er Kundenkontakt hatte und mit seinem Wissen glänzen konnte, wie beispielsweise im KundenCenter. Und beim Abfertigen der automatischen U-Bahn im Schülerverkehr hat ihm bereits ein Mädchen ihre Telefonnummer zugesteckt…
Johannes ist 38 Jahre alt. Er hat zunächst Elektrotechnik studiert und dann noch ein Maschinenbaustudium draufgesattelt. 2014 hat er als Elternzeitvertretung bei der VAG angefangen. 2018 wurde ihm die Projektleitung für die Beschaffung und Inbetriebnahme unseres neuesten Straßenbahntyps „Avenio“ übertragen. Inzwischen betreut er unterschiedliche Projekte, unterstützt die Werkstatt bei kleineren Umbauten an den Fahrzeugen, hält Kontakte zu den Herstellern und kümmert sich um die Qualitätssicherung. In seiner Freizeit erholt er sich gerne in den Alpen oder in Skandinavien.
Denis wurde vor 38 Jahren in Kasachastan geboren. Seit Ende 2000 lebt er in Deutschland. Er hat zunächst eine Ausbildung als Werkzeugmacher absolviert und dann ein Maschinenbaustudium draufgesetzt. Bereits während des Studiums hat er als Praktikant und Werkstudent bei der VAG reingeschnuppert. Und weil es ihm so gut gefallen hat, hat er 2018 ganz in unserer Buswerkstatt angefangen. Dort leitet er heute den Bereich „Qualität und Technik“. An der VAG mag er deren Regionalität und damit seinen kurzen Arbeitsweg. Er schätzt seine Arbeitskollegen sehr, auch wenn der Start als Führungskraft für ihn durchaus eine Herausforderung war. Inzwischen legt der Familienvater bei einer After-Work-Party auch schon mal als DJ auf und sorgt für Stimmung.
Stefan ist 42 Jahre alt, verheiratet und Vater eines Kindes. Seit 2021 verstärkt er die VAG-eigene IT-Abteilung, die sich um spezielle Softwarelösungen für unseren Betrieb kümmert. Zuvor hatte er als Fachinformatiker in verschiedenen mittleren und kleinen Unternehmen IT-Erfahrung sammeln können sowie bis 2011 berufsbegleitend Wirtschaftsinformatik studiert. Corona hat in ihm den Wunsch nach einem Arbeitgeber geweckt, der sowohl Sicherheit als auch berufliche Perspektiven bietet. Seitdem erfreut er sich an der Vielfalt seines Aufgabengebiets bei der VAG und an der Tatsache, dass er das Ergebnis seiner Arbeit meist direkt im Netz sehen kann. Denn: Er hat sein Auto abgeschafft und ist nur noch mit den Öffis unterwegs.
Zarak ist ehrgeizig. Er ist 25 Jahre alt, hat Elektriker gelernt und parallel dazu das Abitur auf dem Abendgymnasium gemacht. Danach wollte er unbedingt fahren – ursprünglich in der Kurierbranche. Aber glücklicherweise hat ihn ein Freund auf die VAG aufmerksam gemacht. Und die Weiterbildungsmöglichkeiten haben ihn überzeugt. Aktuell fährt er Bus, aber er hat eine Fortbildung zum VDV-Verkehrswirt und Verkehrsmeister bereits fest im Blick. Frühaufsteher ist er nicht unbedingt, aber wenn er Frühdienst hat, betrachtet er das als „Zarak-Zeit“ und genießt sie. Ansonsten organisiert er seine Freizeitaktivitäten rund um seinen Dienstplan, ganz oben stehen dann Fitnessstudio und Fußball. Besonders beliebt ist Zarak offensichtlich bei älteren Damen…
Marco ist 32 Jahre alt, verheiratet und hat eine Tochter. Er hat Kfz-Mechatroniker gelernt, zwei Jahre als Geselle gearbeitet, bis er 2014 als Tankwart in die VAG-Buswerkstatt gekommen ist. Und dann hat er sich hochgearbeitet. 2020 konnte er von der Betriebswerkstatt in die Hauptwerkstatt wechseln, was für ihn persönlich bedeutete, dass er den Schichtbetrieb hinter sich lassen konnte. 2022 hat ihn die VAG freigestellt, damit er seinen Meister machen konnte, und ihn dann zum Teamkoordinator und stellvertretenden Meister in der Schichtwerkstatt befördert. Durchaus ein bisschen stolz hat er anlässlich unseres diesjährigen Jubiläums „100 Jahre Omnibus“ im Juli seinen Arbeitsbereich der Öffentlichkeit präsentiert.
Detlef hat das VAG-Gen. Seine Mutter war Fahrausweisprüferin und sein Vater Busfahrer. Er selbst hat zunächst bei der EWAG, heute N-ERGIE, Betriebsschlosser gelernt und nach der Ausbildung eineinhalb Jahre als Schweißer beim VAG-Gleisbau gearbeitet. Dann ging er zur Bundeswehr, wo er die erste Berührung mit dem Fahrdienst hatte. Das wiederum führte dazu, dass er nach seiner Rückkehr zur VAG zuerst die Straßenbahn- und dann die Bus-Fahrberechtigung erwarb. Dem folgte nach einigen Jahren Fahrdienst eine Weiterbildung zum Verkehrsmeister und 2000 ein Wechsel als Disponent in die Leitstelle. Nach 20 Jahren wollte er sich erneut verändern und wurde Gruppenleiter in unserem Bus-Betriebshof in Schweinau. Dort betreut er heute 92 Fahrer*innen aus 18 Nationen.
Norbert leitet seit August 2023 den U-Bahn-Gleisbau der VAG. Bis dahin hat er eine Strecke im Konzern zurückgelegt: 2000 als Azubi zum Industriemechaniker gestartet, hat er zunächst zwei Jahre als Fahrtreppenmonteur gearbeitet, bis er 2005 zum Gleisbau wechselte. Dort war er Kolonnenführer, Vorarbeiter und nach einer nebenberuflichen Weiterbildung hat er schließlich die Leitungsfunktion übernommen. Die größte Herausforderung an seinem Job ist die viele Nachtarbeit. Unsere U-Bahn-Gleisbauer arbeiten fast ausschließlich während der Betriebsruhe der U-Bahn, also wenn Nürnberg schläft. Doch der Vater von drei Kindern hat sich damit in der Vergangenheit arrangiert und würde alles wieder genauso machen – schon allein wegen der vielen wilden Typen, denen man nachts so begegnet.
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Text: Susanne Jerosch
Fotos: Dilara-Melissa Zwanzig
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