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Die inklusive Nürnberger Künstlergruppe Chroma Omada hat bereits im Juni 2022 am Busbahnhof Langwasser Mitte ungenutzte Vitrinen mit ihren bunten Bildern bestückt. Genau ein Jahr später kommen nun auch die Fahrgäste am U-Bahnhof Hohe Marter in den Kunstgenuss.
Neue Bestimmung für ausgediente Vitrinen
An der Wand des U-Bahn-Gebäudes, das an den Busbahnhof Langwasser Mitte anschließt, hängen schon seit Jahrzehnten Vitrinen, die in den letzten Jahren keine echte Bestimmung mehr hatten. Die Vitrinen sind zu weit von den Haltepunkten der Busse entfernt, um darin Fahrpläne auszuhängen. Ganz ähnlich steht es um die Vitrinen im Verteilergeschoss des U-Bahnhofs Hohe Marter. Warum die Flächen dann nicht künstlerisch gestalten? Dank eines Hinweises vom Gemeinschaftshaus Langwasser sind wir auf die Künstlergruppe Chroma Omada gestoßen und waren von deren Philosophie gleich angetan. Bereits beim ersten Atelier-Besuch wussten wir, dass wir die Richtigen für unser Vorhaben gefunden haben.
Ein Atelier für besondere Menschen
Die Künstlergruppe Chroma Omada besteht bereits seit 1991 und hat ihr Atelier in der Striegauer Straße, also quasi um die Ecke vom Busbahnhof in Langwasser. Sie gehört zur Noris Inklusion und bietet Menschen mit Behinderung, die in den Werkstätten der Noris Inklusion arbeiten, die Möglichkeit, ihre künstlerischen Fähigkeiten zu entfalten. Mit fachlicher Unterstützung werden Maltechniken erprobt, Skulpturen geschaffen und Auftragsarbeiten hergestellt.
Chroma Omada steht für Farben
Zu der Künstlergruppe gehören Jasmin Hellmuth, Bernd Gschwendtner, Leo Alter und Frank Plack – das Kernteam, das die Ausstellung für Langwasser Mitte und auch für Hohe Marter mit viel Ehrgeiz und Engagement vorbereitet hat. Da wurden der Hase sowie der Engel mit Laute von Albrecht Dürer in die Jetztzeit überführt, ein Bus sowie eine Oldtimerstraßenbahn der VAG wurden zum Kunstwerk, Hans Sachs und Martin Behaim wurden gewürdigt und King Kong durfte sich um den Fernsehturm schwingen. Dabei kamen überwiegend leuchtende, fröhliche Farben zum Einsatz. Da war dann der Name wohl Programm: Schließlich kommt „Chroma Omada“ aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Gruppe mit Farben“.
Bilder jederzeit frei zugänglich
Künstlerischer Leiter von Chroma Omada ist Wolfgang Zeilinger, selbst freischaffender Künstler: „Für uns war es eine herausfordernde Aufgabe, als die VAG auf uns zukam und fragte, ob wir die Vitrinen an Langwasser Mitte für eine Ausstellung nutzen möchten. Aber wir haben sie nur allzu gerne angenommen. Wir machen immer wieder Ausstellungen, aber die Fläche an dem Busbahnhof ist schon toll. Dort kommen so viele Menschen vorbei, die sich unsere Bilder zu jeder Zeit frei zugänglich anschauen können und hoffentlich ihre Freude daran haben. Und dass wir an Hohe Marter nun noch eine Zugabe geben durften, ist das Größte für uns.“
Die Ausstellungen erreichen Sie am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, wie den U-Bahn-Linien U1 und U2. Verbindungen und Fahrpläne finden Sie hier.
Blick ins Atelier
Wenn Sie die Künstler*innen etwas näher kennen lernen möchten, dann werfen Sie doch mit uns einen Blick in deren Atelier:
Text: Susanne Jerosch
Bilder: Susanne Jerosch
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