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Grünflächen werden immer wichtiger und sind wesentlicher Bestandteil der Stadtentwicklung: Sie sorgen für Abkühlung in der Stadt und ein besseres Klima. Eine Antwort auf den Klimawandel will die „Urbane Gartenschau“ geben, die 2030 in Nürnberg stattfinden wird.
„Wir wollen Nürnberg für die Bewohnerinnen und Bewohner resilienter machen gegen Hitze und Trockenheit“, so Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König. Die Pläne sehen vor, den Burggraben mit seinen rund 13,5 Hektar ins Zentrum der Schau zu stellen, zugleich aber soll sie in die Stadtteile ausstrahlen. Sowohl die Südstadt als auch dicht bebaute Flächen in der Altstadt wie der Theresienplatz oder die Grasersgasse sollen grüner werden. Nürnberg soll damit ein „Labor für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung“ werden.
Stadtteil Langwasser: Grün und bestens angebunden
Schon einmal nahm Nürnberg in Sachen Stadtentwicklung eine Pionierrolle ein: Mit dem Baugebiet “P” in Langwasser. Es war der erste autofreie Stadtteil in Deutschland. Möglich machte dies die gute Anbindung durch die U-Bahn. „Nach meiner Auffassung ist Langwasser immer noch ein Vorbild“, sagt der städtische Verkehrsplaner Robert Wunder. „Langwasser ist von großzügigen Grüngürteln durchzogen, die in der Stadt ansonsten selten zu finden sind. Dadurch ist der Stadtteil schon ohne weitere Maßnahmen fußgänger- und radverkehrsfreundlich.“
Stadtentwicklung im Süden: Neues Stadtviertel Lichtenreuth
Ähnliche Chancen bieten sich im neuen Stadtteil Lichtenreuth. In dem Stadtviertel südlich der Nürnberger Innenstadt wird dem nicht-motorisierten Verkehr, also Fußgängern, Radfahrern und dem ÖPNV, Priorität eingeräumt. Ein Netz von Rad- und Fußwegen, einige davon mit übergeordneter Bedeutung, verbindet das neue Viertel mit dem umliegenden Stadtgebiet. Die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie 7 bietet die Möglichkeit, drei neue Haltestellen innerhalb des Planungsgebiets zu schaffen. Der Quartiersplatz an der Nerzstraße erhält einen direkten Zugang zum U-Bahnhof Hasenbuck.
Versiegelte Flächen begrünen
Eine klimaschonende und nachhaltige Entwicklung hat der Stadtrat auch für den neuen Stadtteil „Tiefes Feld“ beschlossen. Ein wesentlicher Faktor für eine klimaschonende Mobilität ist der sich im Bau befindende neue U-Bahnhof Kleinreuth, der mittig in der „Neuen“ Rothenburger Straße liegt. Diese wird dort in einer Art langgezogenem Kreisverkehr geführt, um die Geschwindigkeit zu dämpfen und die Knotenpunkte, die das neue Baugebiet erschließen, kompakt – ohne Abbiegespuren mit Flächenverbrauch – gestalten zu können. Radfahrer und Fußgänger bekommen eigene Wege. Auch für Bushaltestellen neben den U-Bahn-Zugängen ist gesorgt.
Neben diesen wegweisenden Projekten entstehen auch im restlichen Stadtgebiet neue Grünflächen. Zum Beispiel legt die Stadt Nürnberg auf einer bisher von einer Fabrik bebauten Fläche in Johannis ein neuer Hesperidengarten an. Dabei sollen mehr als 2.000 Quadratmeter entsiegelt werden. All diese Bausteine sollen helfen, die Stadt in den nächsten Jahren so umzubauen,
dass die Menschen mit der zunehmenden Hitze besser zurechtkommen.
Autorin: Elisabeth Seitzinger
Fotomontage: Claus Hirche
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