Für die Verkehrswende in der Region: die Stadt-Umland-Bahn

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Am Sonntag, 9. Juni, dem Tag der Europawahl, steht in Erlangen die Stadt-Umland-Bahn zum zweiten Mal in einem Bürgerentscheid zur Entscheidung an – nach dem ersten im Jahr 2016. Insbesondere auch die Städte Herzogenaurach und Nürnberg hoffen auf ein Ja der Erlanger Bürger*innen.

Zukunft der Mobilität in Erlangen

Die Bürger*innen entscheiden über die Zukunft der Mobilität in Erlangen und der Metropolregion. Entscheiden sie pro StUB, entscheiden sie sich für mehr öffentliche und bezahlbare Mobilität für alle, für klima- und umweltfreundliche Mobilität sowie für eine Entlastung der Straßen in Erlangen und in der Metropolregion, für mehr Lebensraum mit hoher Aufenthaltsqualität nicht nur in Erlangen. Oder entscheiden sie sich dafür, dass auf lange Zeit alles bleibt, wie es ist und Menschen, die gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil wären, nicht umsteigen (können).

StUB – ein Rückblick

Bei einem Pressetermin der VAG im Mai 2011 war es der damalige Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann, der die StUB wieder auf die Tagesordnung gesetzt hat. Die Städte Herzogenaurach – heute noch ohne Schienenanschluss –, Erlangen im Zentrum und Nürnberg griffen die Idee gerne auf und schafften die Voraussetzungen: Sie gründeten einen Zweckverband, der die Planungen bis heute unter beispielgebender Bürgerbeteiligung weit vorangetrieben hat. Joachim Herrmann, aktuell Staatsminister des Inneren, für Sport und Integration tritt auf der Internetseite der Initiative „Wir pro StUB“ dafür ein, dass sich der ÖPNV in Erlangen weiterentwickeln muss. „Die FAU hat fast 40.000 Studierende in der Region, die mobil sein wollen. Zu einer innovationsstarken Universität passt ein modernes, schnelles und zuverlässiges Verkehrsmittel wie die Stadt-Umland-Bahn. Sie wird Universitätsstandorte in Nürnberg und Erlangen verbinden und mit neuer Qualität mehr Fahrgäste für den ÖPNV begeistern.

Breite Allianz pro StUB

Aber nicht nur Herrmann und die Städte sind von der StUB überzeugt. Große Institutionen und Unternehmen begrüßen die Planungen. Allen voran Siemens, das im Erlanger Süden in Erwartung eines Schienenanschlusses sein neues Headquater mit 20.000 Arbeitsplätzen gebaut hat. „Mit der StUB werden unsere Region und der Siemens Campus noch attraktiver“, so Prof. Dr. Ralf P. Thomas, CFO Siemens AG. Und weist darauf hin, dass bei der Entscheidung für den Bau des Siemens Campus in Erlangen die StUB ein wichtiger Faktor war. „Wir benötigen die Stadt-Umland-Bahn, damit unsere Mitarbeitenden uns besser öffentlich erreichen können. Ein gut ausgebauter ÖPNV ist ein attraktiver Standortfaktor für alle Menschen in der Region. Die Stadt-Umland-Bahn ermöglicht das schnell und zuverlässig.“ Siemens fördert seit langem finanziell Tickets für Busse und Bahnen für Mitarbeitende.

Unternehmen und Uni pro StUB

Wie auch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sie ist pro StUB, denn für ihre fast 40.000 Studierenden und auch die Mitarbeitenden bedeutet die StUB einen Qualitätssprung, in Erlangen, aber auch wenn es um die schnelle Verbindung zwischen den Standorten inklusive der anderen Hochschulen in Nürnberg geht. Für den Präsident FAU Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Joachim Hornegger, ist die StUB unabdingbar für Studierende, die zwischen den einzelnen Uni-Standorten in Nürnberg und Erlangen pendeln. Sie erschließt die Wissenschaftsachse vom Nürnberger Norden über das Südgelände Erlangens und den Himbeerpalast bis über den Langemarckplatz hinaus. Prof. Dr. Hornegger ist überzeugt, dass die Stadt-Umland-Bahn ein wichtiger Baustein für einen reibungslosen Universitätsbetrieb in der Zukunft darstellt.

Die Vorteile überwiegen

Für die Stadt Nürnberg und die VAG war es keine Frage: Der Straßenbahn gehört nicht nur weltweit die Zukunft, sondern auch im Herzen der Metropolregion. Sie gingen in Vorleistung und eröffneten bereits im Dezember 2016 einen neuen Streckenabschnitt mit dem neuen Endhalt Am Wegfeld.

Umweltverbund muss Maßstab sein

Nürnbergs Oberbürgermeister Markus König: „Die Straßenbahn ist ein wichtiger Baustein für umwelt- und klimafreundliche Mobilität. Ein sehr gutes Angebot motiviert mehr Menschen zum Umsteigen. Wir haben in den vergangenen Jahren ins Netz und die Fahrzeuge investiert und es stehen weitere Investitionen an. Wir werden in den nächsten Jahren neue Streckenabschnitte in Betrieb nehmen.“ Für den Aufsichtsratsvorsitzenden der VAG und Bürgermeister Nürnbergs, Christian Vogel, steht außer Frage, dass eine stadtverträgliche Mobilität öffentliche Mobilität ist: „Die allein auf das Auto fixierte Stadt ist Vergangenheit. Die Menschen wollen mobil sein und sie müssen es. Sie wollen aber vor allem in ihrer Stadt leben und Raum zum Leben. Das geht nur, wenn öffentliche Verkehrsmittel weiter ausgebaut werden, wenn der Umweltverbund – Fuß, Rad, Busse und Bahnen – Maßstab wird.“

ÖPNV-Angebote überzeugen

Und der Sprecher des VAG-Vorstandes, Tim Dahlmann-Resing, ist überzeugt, dass die Stadt-Umland-Bahn erfolgreich sein wird. „Bereits die Verlängerung der Straßenbahn nach Am Wegfeld hat sich ausgezahlt. Wir haben deutlich mehr Fahrgäste gewonnen, als in Prognosen berechnet worden waren. Wir haben unser Busnetz im Nürnberger Norden neu aufgestellt und bringen die Fahrgäste auf kurzen Wegen zur schnelleren Straßenbahn. Und mit der Inbetriebnahme der Linie 10, die Am Wegfeld über Plärrer und Fliegerstraße mit dem Dutzendteich verbindet, haben wir bereits nach fast vier Monaten Betriebszeit neue Potentiale erschlossen. Die Menschen schätzen es, schnell voranzukommen und verzichten bei einem Topangebot gerne aufs Auto.“

Weitere Informationen: stadtumlandbahn.de und auch auf vag.de

Text: Elisabeth Seitzinger 
Foto: Claus Hirche / ZV StUB

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