Inhalt dieses Artikels
Wann immer in unserem Netz Instandhaltungen oder Modernisierungen anstehen, überlegen wir auch: Welche Maßnahmen lassen sich an dieser Stelle sinnvoll miteinander verbinden? Wo können wir andere anstehende Projekte vorziehen, um geschickte Baustellenpakete zu schnüren? Oder können im Zuge der Bauarbeiten gleichzeitig Anlagen aufgehübscht bzw. modernisiert werden? Unser Motto lautet deswegen: Modernisieren und Instandhalten mit Mehrwert.
Der Plärrer – ein bedeutender Verkehrsknoten
Ein Beispiel ist der Plärrer. Schon immer ist der Plärrer ein bedeutender und zentral gelegener Verkehrsknoten im Nürnberger Netz; der zweitgrößte, nach dem Hauptbahnhof. Den U-Bahnhof Plärrer gibt es nun seit mittlerweile 45 Jahren; die U-Bahn-Decke ist mit der Zeit undicht geworden und muss von der Oberfläche aus abgedichtet und erneuert werden.
Rundumsanierung nach knapp fünf Jahrzehnten
Wir, die VAG, und die Stadt Nürnberg nutzen diese Gelegenheit, um auch andere Bereiche des Plärrers nach knapp fünf Jahrzehnten zu modernisieren; um ihn an die Mobilitätsbedürfnisse der täglich rund 85.000 ÖPNV-Nutzenden bzw. an die Anforderungen des Fuß,- Rad-, und Individualverkehrs anzupassen. Das bedeutet konkret:
- Die Straßenbahngleise, Weichen und die Fahrleitung haben ein Alter von rund 40 Jahren erreicht und sind damit am Ende ihrer Nutzungsdauer. Wir erneuern sie komplett.
- In diesem Zuge gestalten wir auch alle Straßenbahnhaltestellen am Plärrer barrierearm um.
- Die Wege zwischen den Haltestellen werden kürzer und die Lage der Haltestellen passen wir an.
- Wir verbessern die Fahrgastinformation.
- Zentral am Plärrer entsteht ein sogenannter T-Store. Der T-Store bietet Tickets für Busse und Bahnen, außerdem haben beispielsweise Fahrgäste die Gelegenheit, sich dank kurzer Wege ohne großen Aufwand mit Essbarem oder Getränken zu versorgen, eine Pause einzulegen und in Ruhe zu genießen.
- Der Bodenbelag ist auf dem gesamten Plärrer-Areal in die Jahre gekommen und wird neu gemacht.
- Die Stadt nutzt die Baumaßnahme am Plärrer zur Neugestaltung des Radwegenetzes und zur Begrünung des Platzes.
Alle Maßnahmen ausführlich auf einen Blick, gibt es auf unserer Website zum Nachlesen und auf der Projektwebsite der Stadt Nürnberg.
Mit der Straßenbahn zum Stadtpark
Ein anderes Projekt, das gut zum Thema „Modernisieren mit Mehrwert“ passt, ist die Wiederinbetriebnahme Straßenbahnstrecke zwischen dem Rathenauplatz und dem Berliner Platz / Stadtpark. Die Strecke wurde 1996 stillgelegt, dies im Rahmen des Ausbaus der neu eröffneten U-Bahn-Linie U2. Ganz zurück gebaut hat man die Gleise aber nie, die Strecke wurde weiterhin für Ersatzverkehre genutzt. Und das war die richtige Entscheidung. Denn spätestens mit dem Mobilitätsbeschluss des Nürnberger Stadtrates im Jahr 2021, den Umweltverbund – also den Fuß- und Radverkehrs sowie den öffentlichen Nahverkehr – weiter zu stärken, wurde auch beschlossen, die alte Trasse wieder zu ertüchtigen und in Betrieb zu nehmen.
Die Arbeiten dazu laufen aktuell auf Hochtouren, denn damit einhergehend wird die gesamte Bayreuther Straße auf diesem Abschnitt fit gemacht für die Anforderungen des ÖPNV, des Fuß- und Radwegeverkehrs sowie des Individualverkehrs. Ab voraussichtlich Ende September 2026 soll die Straßenbahnlinie 7 vom Hauptbahnhof über den Rathenauplatz bis zum Stadtpark fahren.
Packen wir es gemeinsam an
Der ÖPNV ist per se schon grün und trägt maßgeblich zum Gelingen der Verkehrswende bei. Doch auch jede*r einzelne kann dazu beitragen, dass der motorisierte Individualverkehr reduziert und die Feinstaub- und Lärmbelastung dadurch verringert wird. Dazu können wir alle unser eigenes Mobilitätsverhalten überdenken. Das bedeutet nicht für alle, gänzlich auf das Auto zu verzichten. Vielmehr geht es darum, den für jeden individuell passenden Mobilitätsmix zu finden. Die Möglichkeiten sind jedenfalls vielfältig.
Text: Yvonne Rehbach
Grafik: Bruno Schwarz