Der VAG-Blog aus Nürnberg

Zahl des Monats: 12 Jahre sind unsere Busse im Einsatz

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Zwölf Jahre sind unsere Busse in der Regel im Einsatz. Egal, um welchen Antrieb es sind handelt. Und gleich noch zwei Zahlen, die in dem Zusammenhang auch interessant sind: Sie legen während ihrer Regeleinsatzzeit von zwölf Jahren bei der VAG insgesamt rund 720.000 Kilometer zurück, das sind rund 60.000 Kilometer im Jahr.

Warum jetzt die 12 als Zahl des Monats?

Die Tage hat einer unserer aufmerksamen Youtube-User sich mit der Frage an uns gewandt. Auslöser, zwei unterschiedliche Informationen. Zwölf oder 14 Jahre? Wie lang sind jetzt die Busse bei uns, der VAG, im Betrieb, wollte er wissen. Und stimmt, über diese und eine weitere Zahl, die 15, bin ich auch schon „gestolpert“.

Es kommt drauf an!

Wie so oft stimmt jede. Ich habe recherchiert und von unserem Kollegen Michael Sievers, Geschäftsbereichsleiter Werkstatt Bus, Folgendes erfahren: „Es stimmt, dass wir Busse teilweise auch bis zu 15 Jahre im Einsatz hatten. Die Erklärung dafür: Grundsätzlich rechnen wir bei unseren Bussen mit einer Einsatzzeit von zwölf Jahren. In Ausnahmefällen werden es auch einmal mehr.“

Erdgasbusse bis zu 15 Jahre im Einsatz

15 Jahre waren ausnahmsweise die Erdgasbusse der ersten und zweiten Generation im Einsatz, berichtet Michael Sievers. Die 15 Jahre galten also auch noch für die alten 700er Gas-Gelenkbusse. Grund: Die längere Einsatzzeit war ein Baustein, um die Mehrkosten bei der Fahrzeugbeschaffung zu kompensieren. Durch die gute Kostenentwicklung bei den Gasbussen und den Einsatz von günstigerem Biogas war es aber nicht mehr notwendig, die Gasbusse so lange am Laufen zu halten, was ja auch Aufwand – je älter, je mehr – und Kosten bedeutet. Zudem: Für die Fahrgäste ist es nicht schön, ältere Busse nutzen zu müssen. Trotz guter Pflege sieht man und fühlt man das Alter.

Ende der Gasbusse ist in Sicht

Für die aktuell noch im Betrieb befindlichen Gasbusse der dritten Generation gilt die 15 also nicht mehr. Nach zwölf Jahren bei uns ist Schluss. Das wäre für die letzten Vertreter zwischen 2025 und 2026.

Die 12 als Maß!

Mit unserem Aufgabenträger, der Stadt Nürnberg, ist über den neuen Vertrag zur Betrauung, also den ÖDLA, ein maximales Durchschnittsalter der Busflotte von sieben Jahren, eine Regeleinsatzzeit von zwölf Jahren und eine maximale von 14 Jahren für die Busse definiert, egal welche Antriebstechnologie wir einsetzen.

Jetzt also doch 14? Michael Sievers: „Nein, nur eventuell. Zum Ende des Regeleinsatzes von zwölf Jahren werden die Fahrzeuge häufig noch für den Schienenersatzverkehr am Laufen gehalten. Je nachdem, wie viele Gleisbaustrecken erneuert werden müssen, haben wir mehr oder weniger Fahrzeuge in der Verlängerung.“

Dieselbusse bleiben bis Anfang der 2030er Jahre

Die MAN Diesel-Hybrid-Busse sind Anfang 2020 in Betrieb gegangen. Ende 2031 sind sie somit zwölf Jahre im Einsatz und werden, so Stand heute, ersetzt werden. Stand heute: durch eBusse, weil diese Antriebstechnologie sehr viele Vorteile gerade für den städtischen Verkehr hat.

Unsere eBusflotte wächst

Aktuell haben wir 92 eBusse im Einsatz, also schon fast die Hälfte unserer eigenen Flotte (2023: 207) fährt umweltfreundlich und leise als grüner Ökostromer auf einer unserer 53 Buslinien, die auch über Nürnberg hinaus gehen. Beispielsweise nach Erlangen, Zirndorf oder Schwabach.

Gegen Ende dieses Jahres bekommen wir übrigens die ersten von 31 weiteren eBussen. Wie zuletzt von Mercedes-Benz. In 2025 werden dann von MAN 21 eBusse des neuesten Typs geliefert.

Zwölf Jahre Einsatzzeit auch für eBusse?

Und wie sieht es mit der Einsatzzeit der eBusse aus? Werden die zwölf Jahre schaffen? Michael Sievers ist zuversichtlich: „Auch bei unserem ältesten eBus, der seit 2018 bei uns auf Linie fährt, ist noch keine Kapazitätsreduzierung bei der Batterie feststellbar. Wir rechnen aktuell damit, dass wir frühestens nach acht Jahren die Batterie tauschen. Das wäre 2026. Bei den neu bestellten Bussen gehen wir bereits davon aus, dass bei unserer Regeleinsatzzeit von zwölf Jahren kein Batterietausch mehr notwendig sein wird. Wie bei vielem ist eine gute Wartung, ein gutes Lademanagement und auch die Batteriepflege wichtig, aber vor allem die Qualität der Hochleistungsbatterie.“

Und damit wären wir am Ende unserer Erläuterungen zur Regeleinsatzzeit unserer Busse, nehmen aber noch einmal die anfangs erwähnte Laufleistung in den Fokus. Auch die ist interessant, denn sie kommt ja unter ganz anderen Bedingungen zustande, wie die Laufleistung eines Fernbusses oder Lkw. Nämlich im Stadtverkehr mit niedriger Durchschnittsgeschwindigkeit von unter 20 Kilometer pro Stunde und häufigem Stopp-and-Go.

In 12 Jahren: Wie war das mit der Laufleistung?

Michael Sievers: „Wenn wir, wie ein Lkw im Fernverkehr oder Reisebus und zum größten Teil auf der Autobahn unterwegs wären, würden wir in der gleichen Zeit, also in den zwölf Jahren, rund drei Mal so viele Kilometer fahren. Wir müssen also eigentlich in Betriebsstunden rechnen und nicht in Kilometern.“

Alles klar! Und was heißt das jetzt wieder in Zahlen? Michael Sievers: „60.000 Kilometer im Jahr – geteilt durch 365 Tage sind 164 Kilometer pro Tag. Ich rechne aber immer 60.000 Kilometer durch 312 Tage, dann sind Samstag und Sonntag zusammen ein Betriebstag und wir kommen auf 192, gerundet 200 Kilometer pro Tag.“

Gut! Und wie viele Betriebsstunden sind es pro Tag? Michael Sievers: „Zwischen zwei und 21 Stunden. Im Schnitt rund zehn Stunden. Damit sind allerdings alle Kurse gemeint. Viele Busse gehen aber auch zwei oder sogar drei Mal pro Tag raus, rücken also beispielsweise nach der Morgenspitze ein, um dann mittags wieder auf Linie zu fahren. Wir haben rund 290 Einsätze / Kurse pro Tag, die unsere gut 200 Busse bewältigen müssen. Durch das Durchtauschen der Fahrzeuge und Linien sehen wir zu, dass am Ende alle in etwa den Durchschnittswert erreichen.“

Übrigens: Der Nahverkehr Franken listet akribisch, welche Busse wir wann im Einsatz hatten. 

Weitere Zahlen des Monats

Alle Zahlen des Monats auf einen Blick, gibt es hier zum Nachlesen. 

Text: Elisabeth Seitzinger
Grafik: VAG – Bruno Schwarz 

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