Der VAG-Blog aus Nürnberg

Die Energiebilanz der VAG wird immer besser

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„Save Energy – Energie sparen“ lautet das Motto der Europäischen Mobilitätswoche. Wir greifen es auf. Unsere Überzeugung: Es geht zweifellos immer noch ein bisschen besser, effizienter und grüner.

In jedem Fall ist es immer gut, der Strategie „Vermeiden, vermindern oder ersetzen“ zu folgen: Energie, die nicht verbraucht wird, belastet weder die begrenzten Ressourcen, die Luft noch die Umwelt oder das Klima.

Energiesparen hat Tradition bei der VAG

Für uns bei der VAG ist Energiesparen Tradition und Überzeugung. Es war immer ein Thema. Sei es mit Blick auf die Kosten, die trotz eines sehr guten Angebotes so niedrig wie möglich sein sollen. Das ist gut für den Geldbeutel der Fahrgäste. Es ist gut für unser Ergebnis und damit für die Stadt Nürnberg. Andererseits war Energie sparen immer wichtig, weil Energie in der Vergangenheit oft nicht oder zumindest nicht in ausreichender Menge zur Verfügung gestanden hat. Dafür gibt es genügend Beispiele in der Geschichte des Nürnberger ÖPNV. Zuletzt hat uns das Thema stark im vergangenen Winter beschäftigt – infolge des Krieges in der Ukraine.

Ein- und Überblick: Wo und wie spart die VAG dauerhaft Energie?

Mit diesem Beitrag wollen wir Euch einen Ein- und Überblick geben, was bei uns alles gemacht wird, damit der ÖPNV besser und grüner und dadurch meist auch kostengünstiger wird. Die Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie geht nicht ins Detail. Das machen wir gelegentlich und immer wieder auch künftig im Blog.

Fahrpersonal schulen senkt Verbrauch

Energiesparendes Fahren ist für das Fahrpersonal der VAG seit jeher ein Thema in der Ausbildung. Und auch bei Nachschulungen oder Mitfahrten achten Ausbilder und Vorgesetzte darauf.

Energiesparendes Fahren umfasst das moderate und gleichmäßige Beschleunigen und Bremsen, was bedeutet: kein Vollgas beim Anfahren, kein spätes Bremsen, wenn ein Halt bevorsteht. Das Zauberwort heißt hier: vorausschauend fahren. Darin können sich auch Autofahrer*innen üben.

Neben dem energiesparenden Fahren reduziert die Ausbildung oder Nachschulung von Fahrer*innen an Fahrsimulatoren den Energieverbrauch, entlastet gerade in der U-Bahn die Strecken und schont den Fuhrpark, der weniger Kilometer im Ausbildungsverkehr zurücklegt. Angefangen hat es mit dem U-Bahn-Simulator, es folgte der Bussimulator und inzwischen gibt es auch einen Straßenbahnsimulator.

Temperaturniveau in Fahrzeugen anpassen

Die VAG hat in den vergangenen Jahren ausschließlich Fahrzeuge beschafft, die es erlauben, die Temperatur in den Fahrzeugen ganzjährig optimal einzustellen. Dennoch gehen wir nicht sorglos mit der notwendigen Energie um: So haben wir für den Winter in den Fahrzeugen die Temperatur auf 16 Grad Celsius im Fahrgastraum festgelegt. Würde es kühler, springt automatisch die Heizung an. Auch für den Sommer haben wir die Temperatur zuletzt um zwei Grad Celsius angehoben. Höhere bzw. niedrigere Temperaturen würden den Energieverbrauch deutlich erhöhen.

An heißen wie an kalten Tagen ist es ratsam, die Türen an Endhaltestellen möglichst geschlossen zu lassen, damit die mit viel Energie aufgewärmte oder abgekühlte Luft im Fahrzeug bleibt. Fürs Einsteigen öffnen die Fahrer*innen selbstverständlich.

Mit LED-Beleuchtung sparen

Wir haben in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen auf LED-Beleuchtung umgestellt. Die Vorteile sind überzeugend: LEDs haben eine sehr hohe Lebensdauer, sie verbrauchen wenig Energie, sie sind robust, sind sofort hell, um insbesondere die für uns relevanten Vorteile zu nennen.

U-Bahnhöfe, Tunnel, Fahrzeuge und auch Werkstätten und andere Betriebsgebäude sind damit ausgerüstet. Beispielsweise wurde die große Abstellhalle für Busse in der Jaeckelstraße schon vor Jahren auf LED-Beleuchtung umgestellt. Bei gleichem Helligkeitswert waren weniger Leuchten notwendig. Über 110 Megawattstunden Strom werden so pro Jahr weniger verbraucht. Auch in der Straßenbahnwerkstatt sowie in der Tram-Abstellhalle in der Heinrich-Alfes-Straße haben wir die Leuchtstoffröhren gegen moderne LED-Leuchten getauscht. Der Stromverbrauch reduzierte sich hier um ebenfalls über 110.000 Kilowattstunden pro Jahr. Aktuell läuft in der U-Bahn-Wagenwerkstatt die Umstellung von Raster- auf LED-Beleuchtung. Wir gehen von einer jährlichen Stromeinsparung von 20 Megawattstunden aus.

Stolz ist die Ersparnis bei der Bahnsteigbeleuchtung: Bei einer durchschnittlichen Einschaltdauer von ca. 21 Stunden pro Tag führt das zu einer jährlichen Einsparung von rund 2,93 Gigawattstunden Strom.

Und auch im P+R-Parkhaus Herrnhütte führte der Wechsel auf LED bei gleichem Beleuchtungsverhalten zu einer Senkung des Stromverbrauchs um über 86.000 Kilowattstunden im Jahr. Bei besserem Beleuchtungsergebnis und gleichem Beleuchtungsverhalten verringern auch am Busbahnhof Langwasser Mitte LED-Lampen den Verbrauch um rund 10.200 Kilowattstunden im Jahr.

Und zuletzt noch ein Blick auf die Tunnelbeleuchtung der U-Bahn, die aus Ersparnisgründen meist ausgeschaltet ist. Auch hier sind inzwischen LED-Leuchten montiert. Dadurch reduzierte sich die installierte Leistung um rund 53 Prozent von 202 Kilowatt auf 95 Kilowatt. Diese Reduzierung bringt eine Einsparung von fast 150.000 Kilowattstunden im Jahr im Vergleich zum Jahr 2021 als Ausgangsbasis.

Belüftung und Beheizung reduzieren

Momentan erneuern wir die raumlufttechnischen Anlagen in der großen Abstellhalle für unsere Busse im Betriebshof Schweinau bzw. nehmen wir diese zum Teil außer Betrieb. Möglich ist dies, weil wir die Halle brandschutztechnisch auf den neuesten Stand bringen und als offene Garage gestalten, also eine Halle ohne Tore. Nach einer ersten groben Abschätzung gehen wir von einer jährlichen Stromeinsparung von rund 500 Megawattstunden aus. Auch beim Bezug von Fernwärme für die Halle gehen wir von einer signifikanten Einsparung aus, nämlich in der Größenordnung von rund 35 Prozent.

Seilaufzüge sind sparsamer

Ab 2017 haben wir begonnen Hydraulikaufzüge gegen moderne Seilaufzüge zu tauschen. Diese verbrauchen grundsätzlich weniger Strom. Für sieben Aufzüge, die zwischen 2017 und 2019 in der U-Bahn getauscht worden sind, hat die Berechnung bei gleicher Anzahl an Fahrten ergeben, dass für die Fahrten rund 97.400 Kilowattstunden elektrische Energie weniger verbraucht wird als zuvor.

Betriebszeit der Weichenheizung optimieren

Im Rahmen des Energiemanagements haben wir festgelegt, bei Weichenheizungen unter Berücksichtigung der Witterung genauer darauf zu achten, dass diese nicht unnötig laufen. Dadurch konnten die Betriebsstunden reduziert, der Verbrauch gesenkt werden und dies ohne betriebliche Nachteile. Da logischerweise die Witterung der Haupteinflussfaktor ist, gibt es hier keine Berechnung der eingesparten Energiemenge.

Nicht benötigte Züge abrüsten

Auch beim Abstellen der manuellen und automatischen U-Bahn-Züge sparen wir Energie, da wir diese konsequent komplett abstellen. Dabei werden alle nicht benötigten Einrichtungen an Bord der Züge abgeschaltet, wie die Lüftung oder Beleuchtung. Die Züge stehen dem Betrieb dennoch schnell wieder zur Verfügung.

Hohe Lebensdauer der Fahrzeuge

Die hohe Lebensdauer unserer Busse und noch mehr unserer Schienenfahrzeuge trägt ebenfalls zur Schonung von Ressourcen bei. Das gilt für die verbauten Materialien wie für die Energie, die für die Produktion der Fahrzeuge eingesetzt wurde. Busse sind bei der VAG mindestens zwölf Jahre im Einsatz, Schienenfahrzeuge um die 40 Jahre. Bereits bei der Bestellung wird darauf geachtet, dass Materialien und Bauweise im Unterhalt und in der Instandhaltung Ressourcen schonen. Und bei der Bestellung wird bereits ans Recycling gedacht. Das gilt für die Batterien der eBusse wie für die U-Bahnen des Typs G1, um nur zwei Beispiele zu nennen, gleichermaßen.

Text: Elisabeth Seitzinger 
Abbildung: VAG/Bruno Schwarz

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Wir über uns: Eine U-Bahn stehend am Rathenauplatz, Fahrgäste am Bahnsteig.Unsere Busse und Bahnen umrunden täglich fast zwei Mal die Welt und bringen rund 600.000 Fahrgäste jeden Tag sicher, zuverlässig, schnell und bequem an ihre Ziele. Um reibungslose Abläufe kümmern sich rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr, etwa 2.200 Mitarbeiter*innen.

 

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