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„Save Energy – Energie sparen“ lautet das Motto der Europäische Mobilitätswoche. Wir greifen es auf. Unsere Überzeugung: Es geht zweifellos immer noch ein bisschen besser, effizienter und grüner.
Bei unserem heutigen Thema ist nicht Vermeiden und Verringern der Ansatz, sondern die Substitution, also der Ersatz. Ökostrom statt Strommix, Bioerdgas statt Erdgas. Im Ergebnis positiv für Umwelt und Klima, also auch für uns alle. Und wir sparen damit viele Tonnen CO2.
Ökostrom und Bioerdgas senken CO2-Ausstoß
Unsere Bilanz kann sich sehen lassen. Dank der Nutzung von Ökostrom und Bioerdgas sparten wir, die VAG, 2021 in ihren verkehrstechnischen Leistungen, wie es im Fachjargon heißt, also beim Betrieb von U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen rund 20.000 Tonnen des Treibhausgases CO2 ein. Tendenz steigend, weil wir immer mehr eBusse in unserem Betrieb haben.
Woher kommt die Einsparung? Im Wesentlichen durch den Einsatz von Ökostrom als Antriebsenergie. Dies übrigens seit 2012. Deutlich positiv wirkt auch der Einsatz von Bioerdgas im Busbetrieb, ebenfalls seit 2012, aktuell sogar ausschließlich. Bioerdgas als Antriebsenergie für Gasbusse verbessert deren Bilanz gegenüber Erdgas.
Die Berechnung zeigt’s: 20.000 Tonnen CO2 weniger
Die Berechnung haben wir auf Basis der tatsächlichen direkten und indirekten Emissionen entsprechend „greenhouse gas protocol“ gemacht. Aus den Verbrauchswerten eines Jahres und den spezifischen Emissionsfaktoren haben wir die tatsächlichen CO2-Emissionen berechnet. Für die eBusse und die Schienenverkehrsmittel liegen sie bei null, da hier ausschließlich Ökostrom zum Einsatz kommt. Bioerdgas – das ist Biogas mit einer Erdgas vergleichbaren Qualität – hat einen sehr niedrigen Emissionsfaktor gegenüber herkömmlichen Erdgas und schneidet deshalb besser ab. In Summe ergeben sich für unsere Verkehrsleistungen 20.000 Tonnen CO2, die wir vermeiden. Wir haben nur noch 10.000 Tonnen CO2-Emissionen für den Betrieb von Bussen und Schienenfahrzeugen.
Guten Gewissens können wir sagen, die VAG hat ihre Emissionen in den vergangenen Jahren schon auf ein Drittel gesenkt.
Die Bilanz wird noch besser werden
Unsere Gesamtbilanz wird sich in den nächsten Jahren nochmals verbessern: Auch dank der Entwicklung der eMobilität in Nürnberg. Je mehr eBusse, umso besser.
Wir haben derzeit über 205 Busse. Hinzu kommen gut 40 Fahrzeuge von privaten Verkehrsunternehmen, die in unserem Auftrag fahren. Aktuell sind 101 Busse Dieselbusse der Baujahre 2011 bis 2019 und 40 Gasbusse der Baujahre 2012 bis 2014. Die Gasbusse werden 2026/2027 aus dem Betrieb gehen. Die letzten Dieselbusse erreichen das Ende ihrer geplanten Einsatzzeit voraussichtlich 2030/2031.
Mehr eBusse: aktueller Stand und Ausblick
Inzwischen haben wir 64 eBusse, davon 22 Solobusse und 42 Gelenkbusse, im Einsatz. Darunter die 2018 und 2020 von Solaris gelieferten fünf Solo- und zwei Gelenkbusse. In den Jahren 2021 und 2022 haben wir elf Solobusse und 28 Gelenkbusse der Baureihe des Lion’s City 12 E bzw. 18 E von MAN in Betrieb genommen. Unsere eBus-Flotte wuchs damit auf 46 Fahrzeuge, was fast ein Viertel der Flotte ist. Bis zum Jahresende 2023 bekommen wir 16 Solo- und 30 Gelenkbusse der bewährten Modellreihe eCitaro von Mercedes-Benz geliefert. Ende 2023 hat knapp die Hälfte unserer Busflotte einen eMotor. Bis Mitte 2025 sind 70 Prozent der Flotte als Stromer unterwegs.
Wir hoffen, dass bis Anfang der 2030er Jahre unsere gesamte Flotte elektrisch fahren kann. Für die Busbestellungen 2024/25 ist ein Förderantrag über 52 zusätzliche eBusse bewilligt, der Auftrag ist aber noch nicht vergeben. Für weitere jährliche Ersatzbeschaffungen müssen noch Förderprogramme aufgelegt und schließlich genehmigt werden.
Grüne Mobilität
Insbesondere in Städten ist es ein großer Pluspunkt, wenn Mobilität abgasfrei und leise möglich ist. Auch Nürnberg hatte und hat teils Probleme mit schadstoffbelasteter Luft, aber auch mit Geräuschemissionen. Beides kann die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen. Zwar löst der öffentliche Personennahverkehr nicht alle Verkehrsprobleme, aber er kann sich einmal mehr als umwelt- und klimafreundliche Alternative präsentieren. Und je mehr Menschen mit dem ÖPNV fahren, umso besser die Gesamtbilanz beim Pro-Kopf-Verbrauch.
Nächster Beitrag: U-Bahn braucht weniger Fahrstrom
Für den nächsten Beitrag unserer Reihe zur Woche der Europäischen Mobilität haben wir verschiedene Maßnahmen gesammelt, die alle dazu beitragen, dass wir weniger Energie verbrauchen.
Text: Elisabeth Seitzinger
Abbildung: VAG/Bruno Schwarz
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