Inhalt dieses Artikels
Man sieht den U-Bahn-Zug noch am Bahnsteig stehen. Ein kleiner Sprint und in letzter Sekunde in die Bahn – geschafft. Was viele dabei ignorieren, ist das Türschließsignal.
Es blinkt rot, wird von einem Warnton begleitet und läutet das Schließen der Türen ein. „Das optisch-akustische Signal beginnt drei Sekunden vor dem Schließen der Türen und signalisiert: Der Zug darf jetzt nicht mehr betreten oder verlassen werden, wer am Ein- oder Aussteigen ist, muss den Vorgang schnell abschließen. Das Türschließsignal ist unsere rote Ampel“, erläutert Thomas Luber, Leiter der U-Bahn-Werkstatt, und fügt hinzu: „Man kann es weder übersehen noch überhören. Trotzdem springen viele rein.“
Optisches Signal ist nicht zu übersehen
Bei allen DT3-Zügen, die auf den U-Bahn-Linien U2 und U3 unterwegs sind, sowie die DT3-F-Bahnen, die konventionell und automatisch fahren können, leuchtet das Warnsignal im Taster. Der runde Knopf, den Fahrgäste zum Öffnen der Tür drücken, blinkt erst grün – wenn ein- und ausgestiegen werden kann – und wechselt auf rot, wenn der Vorgang beendet ist. Bei den neuen Gliederzügen G1, die auf der mit Fahrer*innen betriebenen U1 unterwegs sind, ist das optische Signal noch auffälliger: Es ist ein Lichtband in der Türmitte, das sich über die ganze Länge der Tür erstreckt.
Die Sicherheitsmechanismen greifen immer
Die Fahrgäste sind verpflichtet, das Signal zu beachten, das ist Teil der Beförderungsbestimmungen. Wer das nicht tut, löst Sicherheitsmechanismen der Türen aus, die den Zug am Abfahren hindern – es kommt zu Verzögerungen im Betriebsablauf. Ganz gleich, aus welchem Grund eine Türe nicht schließen kann – sei es, weil jemand sich trotz des Signals noch hineindrängt oder wegen eines eingeklemmten Gegenstandes –, die Sicherheitsmechanismen greifen immer. Alle Systeme sind so ausgelegt und geprüft, dass sie im Zweifelsfall zur sicheren Seite reagieren und die Abfahrt des Zuges verhindern. Das gilt sowohl auf der manuell betriebenen U1 als auch auf den automatischen Linien U2 und U3.
Sensible Türspaltüberwachung
„Die sogenannte Türspaltüberwachung ist so sensibel, dass sie sogar eine Hundeleine auf Zug erkennt“, so Luber. Bleiben größere Gegenstände oder Personen zwischen den Türblättern hängen, öffnet die Tür automatisch ein Stück weit bzw. auf der U1 gibt sie der Fahrer wieder frei. Die Türen schließen dann erneut. Der Zug kann in jedem Fall erst losfahren, wenn alle Türen fest verschlossen sind. Im schlimmsten Fall, erklärt Luber, geht die Tür in Störung, dann dauert es, bis die U-Bahn weiterfahren kann. Bei der automatischen U-Bahn muss eventuell ein Mitarbeiter das Problem vor Ort lösen.
Regelmäßige Prüfung aller U-Bahn-Türen
Übrigens: Alle Türen werden regelmäßig überprüft. Türen, die nicht mehr korrekt schließen, werden abgesperrt und der Zug wird spätestens am Ende des Einsatzes in die Werkstatt gebracht.
Autorin: Yvonne Rehbach
Foto: Claus Felix
0 Kommentare