Welt-Braille-Tag

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Am 4. Januar ist Welt-Braille-Tag. Es ist der Geburtstag von Louis Braille, der 1825 die revolutionäre Punktschrift für blinde und sehbehinderte Menschen erfand. Heute gilt sie als weltweiter Standard.

Mit sechs Punkten veränderte Braille die Welt

Die von ihm entwickelte Schrift besteht in ihrer Grundform aus sechs tastbar erhobenen Punkten. Sie sind angeordnet in zwei Spalten, je drei Punkte übereinander. Buchstaben, mathematische Zeichen oder Noten machte er dadurch für erblindete und sehbehinderte Menschen lesbar.

Braille erblindete mit drei Jahren

Braille, geboren 1809, erblindete im Alter von drei Jahren an den Folgen eines Unfalls. Weil er besonders intelligent war, durfte er mit sieben Jahren die Schule besuchen. Kurze Zeit später erhielt sogar ein Stipendium für das Pariser Blindeninstitut, die erste Blindenschule der Welt. Hier entwickelte er mit gerade einmal 15 Jahren die nach ihm benannte Braille-Schrift.

Wegweisend bis heute

Bis heute ist die Braille-Schrift ein bedeutendes Hilfsmittel. Auch im ÖPNV ist sie ein wichtiger Baustein für barrierearme Mobilität. So tun wir, die VAG, viel dafür, dass das gesamte Netz beispielsweise für blinde und sehbehinderte Menschen gut zugänglich ist.

Informationen mindestens über zwei Sinne erlebbar

Damit sie sicher und selbstständig mit dem ÖPNV unterwegs sein können, gibt es ein Wegeleitsystem, das auf dem sogenannten Zwei-Sinne-Prinzip beruht. Alle wichtigen Informationen, die für eine sichere Fahrt notwendig sind, werden an unseren Haltestellen, in Bussen und Bahnen, in Aufzügen und an den Handläufen der Fahrtreppen über mindestens zwei Sinne erlebbar. Ein Beispiel dafür: Das Schließen der U-Bahn-Türen wird von einem optischen und akustischen Signal angekündigt, das einige Sekunden lang zu sehen und zu hören ist.

Wichtige Hilfestellungen im ÖPNV auf einen Blick

Nicht nur blinde und sehbehinderte Menschen sind im ÖPNV auf Hilfestellungen angewiesen. Auch für anders mobilitätseingeschränkte Menschen, beispielsweise Fahrgäste mit Rollstuhl oder Rollator, gestalten wir den ÖPNV wo möglich barrierearm; so verfügt jeder U-Bahnhof über mindestens einen Aufzug. Weitere Beispiele für unseren barrierearmen ÖPNV:

  • Mittlerweile sind alle U-Bahn-Züge mit einem Schiebetritt ausgestattet. Die Spaltüberbrückung, die beim Halt automatisch ein- und ausfährt, sorgt dafür, dass zwischen Fahrzeug und Bahnsteig keine Lücke ist. Das erleichtert den Ein- und Ausstieg.
  • Jeder U-Bahnhof ist mit einem Blindenleitsystem ausgestattet. Das sind Bodenplatten mit speziellen Rillen oder Noppen. Diese können blinde und sehbehinderte Menschen mit ihrem weißen Stock ertasten, finden so ihren Weg zur Haltestelle und den Einstieg ins Fahrzeug.
  • Zudem gibt es am Boden mancher U-Bahnhöfe quadratische Abzweigungen von den Blindenleitstreifen an den Bahnsteigkanten, hin zu den Aufzugstüren.
  • Wichtig sind zudem Durchsagen: Sie geben einen Hinweis, in welcher Etage der Aufzug ist, dass ein Zug einfährt und wohin die U-Bahnen unterwegs sind. Im Fahrzeug geben sie aber nicht nur die Fahrtrichtung an, sondern benennen auch die nächste Haltestelle und machen deutlich, auf welcher Seite sich der Ausstieg befindet.
  • Eingravierte Ringe im Handlauf der Fahrtreppen weisen auf die Stellen hin, wo neue Stufen beginnen, beispielsweise nach einem breiteren Zwischenpodest.
  • Notrufeinrichtungen: Die Notrufeinrichtungen in den U-Bahn-Zügen des G1 (U1), sind jeweils auch in Brailleschrift angegeben und einfach zu erreichen / zu betätigen.
  • Ein leichtes Tackern führt Menschen mit Sehbehinderung akustisch zu den digitalen Anzeigen an den Bus- und Tramhaltestellen. Drücken sie dort den gelben Info-Knopf am Masten der Bildschirme, werden die nächsten Verbindungen vorgelesen.
  • VAG_Lotse: Seit diesem Jahr bietet die VAG die App VAG_Lotse an. Das ist ein akustisches Fahrgastinformationssystem, das speziell blinden und sehbehinderten Menschen die Fahrt mit Bus und Bahn erleichtert. Wie genau die App funktioniert, gibt es zum Nachlesen auf unserem Blog.

Text: Yvonne Rehbach / Doris Walter / Isabell Reuter 
Foto: Yvonne Rehbach 

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