Inhalt dieses Artikels
Orientierung und Abstand
Die besonderen Platten helfen blinden und sehbehinderten Menschen bei der Orientierung, weil sie diese mit ihrem weißen Blindenstock ertasten können und so den Weg zu Haltestelle oder den Einstieg in U-Bahn, Straßenbahn oder Bus finden. Deswegen ist es besonders wichtig, dass der Streifen von allen freigehalten wird. Übrigens: Die Blindenleitstreifen dienen gleichzeitig allen Fahrgästen als Markierung, stets ausreichend Abstand zur Bahnsteigkante zu halten.
Vom Volkspark Marienberg bis zum Dutzendteich
So sind im U-Bahn-Bereich insgesamt mehr als 7.000 Meter Blindenleitstreifen verbaut. Das entspricht in etwa der Fahrradstrecke vom Volkspark Marienberg bis zum Dutzendteich. Dazu kommt ein ausgebautes Blindenleitsystem an der Oberfläche, also im Bereich der Bus- und Straßenbahnhaltestellen.
Hilfestellungen für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste
Um Menschen mit Beeinträchtigungen beim Fahren mit Bus und Bahn zu unterstützen, arbeiten wir, die VAG, beispielsweise seit vielen Jahren eng mit dem Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte (bbs nürnberg) zusammen. So steht unter anderem regelmäßig ein Besuch in der U-Bahn -Werkstatt an. Der Besuch macht es den Jugendlichen möglich, das Fahrzeug zu ertasten, um so die Dimensionen zu verstehen. Das ist für sie ein wichtiger Baustein beim sicheren Nutzen des ÖPNV, insbesondere der U-Bahn.
Weitere Hilfestellungen
Neben blinden und sehbehinderten Menschen brauchen auch anders mobilitätseingeschränkte Menschen Hilfestellungen im ÖPNV. Welche das sind, gibt es auf unserem Blog in einer Übersicht zum Nachlesen.
Und wie kommen Bus und Bahn an?
Auch in diesem Jahr hat wieder eine Klasse des bbs nürnberg unsere U-Bahn-Werkstatt besucht:
- Afnan, 18: „Meine Sehkraft liegt bei fünf Prozent, ich sehe also fast nichts. Mit der U1 fahre ich jeden Tag ins bbs und ich komme sehr gut damit zu Recht. Der Besuch in der U-Bahn-Werkstatt hat mir geholfen, besser zu verstehen, wie das System U-Bahn funktioniert.“
- Zara, 21: „Ich fahre U-Bahn und Bus. Mit dem Bus fühle mich weniger gehetzt, weil er nicht so schnell weiter fährt wie die U-Bahn. Ich sehe etwa 20 Prozent. Die Druchsagen in den Fahrzeugen sind sehr gut. Verbessern könnte man die Schriftfarbe auf den Monitoren.“
- Alexandra, 16: „In der U-Bahn-Werkstatt habe ich viel über die Technik der Züge gelernt, das fand ich sehr spannend. Meine Beeinträchtigung liegt darin, dass ich Bilder doppelt sehe. Aber mit den Bussen und Bahnen der VAG bin ich gerne unterwegs, ich fühle mich damit sicher.“
- Lea, 21: „U-Bahnen finde ich schon immer spannend. Sie einmal so nah erleben zu können, ist eine tolle Erfahrung. Jetzt kann ich mir die Züge trotz meiner geringen Sehkraft von fünf Prozent besser vorstellen. Nach dem bbs werde ich in München studieren. Auf den ÖPNV bin ich auf jeden Fall vorbereitet.“
Weitere Zahlen des Monats
Alle Zahlen des Monats auf einen Blick, gibt es hier zum Nachlesen.
Text: Yvonne Rehbach
Grafik: Bruno Schwarz
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