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Fahrgäste wollen mit unseren Bussen und Bahnen pünktlich und zuverlässig an ihr Ziel kommen. Den Grundstein dafür legt die Verkehrsplanung. Robert Wunder arbeitet im Verkehrsplanungsamt der Stadt Nürnberg:
„Eine wichtige Aufgabe der Verkehrsplanung ist es, die Voraussetzungen zu schaffen, dass durch eine attraktive und sichere Gestaltung der Fahrwege die Fahrt mit dem ÖPNV als angenehm empfunden wird“, beschreibt Robert Wunder seine Aufgabe. Der Leiter der Abteilung Straßenplanung im Verkehrsplanungsamt plant in Zusammenarbeit mit uns, der VAG, Anlagen für den öffentlichen Personenverkehr wie zum Beispiel: Straßenbahnstrecken, Busspuren oder Haltestellen mit den dazugehörenden Wegen. Schwerpunkte sind dabei die verkehrssichere Gestaltung, die Erreichbarkeit der Bahn für mobilitätseingeschränkte Menschen und die Optimierung des Gesamtverkehrssystems bei Neubaustrecken. So wurde zum Beispiel im Zuge der Realisierung der neuen Straßenbahnstrecke zum Doku-Zentrum die Bayernstraße als Messezufahrt verbessert und später zusätzliche Beschleunigungsmaßnahmen für die dort verkehrenden Buslinien realisiert. Auch der Radverkehr profitiert von verbesserten Wegen.
Gemeinsam den Umweltverbund stärken
Die Stadt Nürnberg hat sich mit dem sogenannten Mobilitätsbeschluss 2021 dazu bekannt, die Verkehrsmittel des Umweltverbundes zu fördern, also unsere Bahnen und Busse, Rad- und Fußgängerverkehr. „Das ist ein Prozess der kleinen und großen Schritte, der in Politik und Bevölkerung nicht immer auf Akzeptanz stößt – trotz der Grundsatzbeschlüsse“, sagt Robert Wunder. Dem städtischen Verkehrsplaner geht es um Sicherheit, Attraktivität und ausgewogene Planung für alle Verkehrsteilnehmer. Dazu tragen beispielsweise genügend breite und gut beleuchtete Fuß- und Radwege bei. Auch kleine Details, wie z. B. begrünte Aufenthaltsflächen mit schattenspendenden Bäumen können das persönliche Erleben positiv beeinflussen und damit den Ausschlag geben, zu Fuß zu gehen, mit dem Rad zu fahren oder Busse und Bahnen zu nutzen.
Bus und Bahn unabhängig vom Individualverkehr
Wir bauen unser Angebot mit Bussen und Bahnen als eine tragende Säule der Verkehrswende kontinuierlich aus. „Zusammen mit der Stadt erreichen wir hier das unter den gegebenen Rahmenbedingungen Bestmögliche für die Verkehrsteilnehmer*innen. Wir versuchen fortlaufend, für unsere Fahrgäste und die, die es noch werden wollen, stetig besser zu werden“, stellt John Borchers, der bei der VAG als Geschäftsbereichsleiter für die Planung zuständig ist, fest. Eigene Fahrwege sind die beste Möglichkeit, Busse und Bahnen unabhängig vom Individualverkehr zu machen und damit ihre Pünktlichkeit zu steigern. In Nürnberg fährt unsere Straßenbahn auf rund 40 Prozent ihres Streckennetzes auf von der Fahrbahn abgegrenzten Gleisen. Eigene Busspuren sind aus Platzgründen kaum möglich. Von 340 Kilometern Linienlänge fahren die Busse nur auf 15 Kilometern auf eigenen Spuren oder Sonderfahrstreifen.
Vorrang für Bus und Bahn
Seit vielen Jahren arbeiten die Stadt Nürnberg und wir deshalb an der Beschleunigung von Bussen und Bahnen durch Vorrangschaltungen an der Ampel. Das ist eine komplexe Aufgabe. Ein gutes Beispiel ist die Straßenbahnlinie 4 von Gibitzenhof nach Am Wegfeld. Sie fährt zu 70 Prozent auf eigenem Gleiskörper und hat an den Ampeln häufig Vorfahrt. Kürzlich in Betrieb gegangen ist die Vorrangschaltung am Westtorgraben auf Höhe Kontumazgarten. Hier gab es immer wieder Unfälle mit Linksabbiegern, was natürlich auch zu betrieblichen Verzögerungen führte und zu teils erheblichen Schäden an Straßenbahnen. Seitdem der parallel fahrende Kraftfahrzeugverkehr mit den Linksabbiegern von Bahnen und Bussen beeinflusst werden kann, ist die Unfallhäufigkeit deutlich zurückgegangen.
Autorin: Barbara Lohss
Foto: Claus Felix
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