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Am Sonntag, 11. Dezember 2022 ist Fahrplanwechsel. Auf dem Verkehrsgebiet der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg gibt es in diesem Jahr zwar nur kleinere Änderungen, aber auch diese benötigen sehr viel Vorbereitung. Bis zur Umsetzung sind zahlreiche Abteilungen beteiligt. Ein Rädchen muss ins andere greifen.
Von der ersten Idee bis zur Umsetzung können durchaus auch mehrere Jahre vergehen. Zum Beispiel, wenn neue Linien eingeführt oder neue Konzepte umgesetzt werden sollen. Die Ideen dafür kommen zum überwiegenden Teil von der VAG, insbesondere aus dem Geschäftsbereich Planung.
Vor Einführung einer neuen Linie erteilt die Stadt Nürnberg als Aufgabenträgerin zunächst einmal einen Planungsauftrag. Dieser beinhaltet die Prüfung der Machbarkeit bzw. Ermittlung der Voraussetzungen. Die Erstellung des Fahrplans und Ermittlung der Kosten gehört ebenso dazu wie gegebenenfalls die Wirkung auf die Fahrgastnachfrage. Schließlich muss auch geprüft werden, ob die angedachte Strecke so befahrbar ist. Können Solo- und Gelenkbusse passieren? Sind die Haltestellen lang genug? Müssen dafür eventuell neue Fahrzeuge beschafft und zusätzliches Personal geschult werden? All diese Fragen gilt es im Voraus zu beantworten. Bis es so weit ist, haben die Verantwortlichen bei der VAG also jede Menge Arbeit.
Auch für die Verlängerung der Buslinie 44 (bisher: Hauptbahnhof – Zerzabelshof Ost) bis Langwasser Mitte und der Einführung der neuen Kleinbuslinie 83 (Katzwang – Koppenhof) mussten viele dieser Fragen im Vorfeld geklärt werden . Am Beispiel der Buslinie 44 mussten sogar zunächst die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden: Die Stadt Nürnberg hat dafür an der Regensburger Straße eine Überfahrt von der Stichstraße zur Wohnanlage Regensburger Straße zur B4 bauen müssen. Dies wurde bereits vor längerer Zeit beschlossen und nun umgesetzt.
Voraussetzungen schaffen
Ist die Entscheidung für ein neues Angebot gefallen – wie z. B. die Verlängerung der Buslinie 44 nach Langwasser zum 11. Dezember 2023 – muss ein Konzept erarbeitet werden: Es müssen konkrete Fahrpläne erstellt, Aufwände und Kosten ermittelt werden. Die Verkehrsplaner der VAG definieren Start- und Zielpunkte. Sie legen fest, welche Haltestellen bedient werden sollen. Dann errechnen sie die Fahrzeiten, den sogenannten Umlauf. Daraus lässt sich dann ableiten, wie viele Fahrzeuge benötigt werden.
Details berücksichtigen
Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Anschlüsse bzw. Überlagerungen mit anderen Linien. Am aktuellen Beispiel der Linie 44 wirkt sich die Verlängerung bis Langwasser Mitte auf die Buslinie 56 aus, da beide Linien künftig den Streckenabschnitt zwischen Klinikum Süd und Langwasser Mitte bedienen. Durch die Überlagerung konnte der dichte Takt auf diesem Abschnitt an Sonn- und Feiertagen sogar noch verbessert werden. Und zu guter Letzt muss die Regierung von Mittelfranken die Genehmigung für die neue Linie bzw. Linienführung erteilen.
Daten für Dienstpläne und Auskunft
Aufbauend auf den Fahrplan wird der Dienstplan für das Fahrpersonal erstellt. Außerdem müssen die Daten in die Auskunftssysteme sowie in das Steuerungsleitsystem ITCS und die Programme für die Fahrerinformation (Tablet) überspielt werden. Des Weiteren werden auch noch Zugbegleitkarten erstellt.
Die VAG sendet zudem alle Fahrplandaten an die zentrale Datendrehscheibe DEFAS Bayern. Das ist das durchgängige elektronische Fahrgastinformations- und Anschlusssicherungssystem. Es verarbeitet neben den Fahrplandaten, den sogenannten „Solldaten“, auch die Echtzeitdaten, die die VAG zur Verfügung stellt. Die Echtzeit resultiert aus einem Abgleich zwischen den Sollzeiten im Fahrplan und den konkreten Positionsmeldungen des Fahrzeuges über das ITCS. Die Echtzeitdaten sind über die Fahrgastinformationsanzeiger, über das Internet und über die Apps abrufbar.
Information über das neue Angebot
Doch damit ist die Arbeit noch lange nicht erledigt. Die Fahrschule schult Fahrerinnen und Fahrer auf der neuen Strecke. Außerdem erstellt sie Videos vom Linienverlauf . Grafiker aktualisieren die Linienpläne. Fahrpläne und Streckenverläufe werden gedruckt bzw. online bereitgestellt. An den Haltestellen müssen neue Aushänge in die Infovitrinen. Die Haltestellenschilder müssen aktualisiert werden.
Zudem erstellen die Kolleginnen und Kollegen der Kundenkommunikation und der Pressestelle Meldungen für Internet, Social Media und die Presse. Bei größeren Maßnahmen gibt es eigene Flyer, die teilweise auch per Haushaltsverteilung zu den Empfängern kommen. Und schließlich müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im KundenCenter und am Servicetelefon über das neue Angebot Bescheid wissen, damit sie in gewohnt kompetenter Art und Weise Auskunft geben können.
Autorin: Barbara Lohss
Foto: Claus Felix
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